"Heute würde ich es anders anstellen"

Menschenschmuggel: Diakon rechtskräftig verurteilt

Veröffentlicht am 01.02.2019 um 14:45 Uhr – Lesedauer: 

Stockholm/Rostock ‐ Ein Diakon half einer syrischen Familie, illegal nach Schweden zu gelangen. Dafür wurde er nun verurteilt. Doch der Betroffene nimmt es gelassen: Die Familie wäre ohnehin nach Schweden abgeschoben worden – er habe das nur beschleunigt.

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Der Diakon der evangelisch-lutherischen Innenstadtgemeinde in Rostock ist nach eigenen Angaben in Schweden endgültig wegen Menschenschmuggels verurteilt worden. Das Oberste Gericht Schwedens habe die Überprüfung eines früheren Urteils abgelehnt, bestätigte er am Freitag. Der Diakon muss nun eine Geldstrafe und die Gerichtskosten von mehr als 6.000 Euro zahlen. Wie viel genau, wisse er noch nicht. Zuvor hatten verschiedene Medien darüber berichtet.

Der Diakon hatte im Jahr 2016 eine syrische Frau und ihre beiden Kinder in seinem Auto nach Schweden gebracht. Die Kinder seien krank und die Frau in einer psychischen Ausnahmesituation gewesen, sagte er. In Schweden wartete der Vater mit zwei weiteren Kindern. Die Familie sei auf der Flucht getrennt worden. Sie habe mittlerweile Asyl in Schweden erhalten und lebe in einem kleinen Dorf. "Insofern hat es genau den Erfolg gehabt, den die Behörden am Ende auch gehabt hätten", so der Diakon.

Da der Mann den ersten Asylantrag in Schweden gestellt habe, wäre seine Frau mit den Kindern ohnehin nach Schweden abgeschoben worden, nur nach monatelanger Wartezeit, sagte er weiter. "Für die Frau war es die einzige richtige Lösung und dazu stehe ich auch weiterhin", so der Diakon zu seiner Fluchthilfe. Er würde es heute aber anders anstellen, sodass er nicht zwei Tage im Gefängnis verbringen müsse, wie 2016. Der Verein "Rostock hilft", der Flüchtlingshilfe in Rostock leistet, hat für den Diakon zu Spenden aufgerufen. (tmg/dpa)