Kirche bekommt ihr Fett weg bei rheinischen Rosenmontagszügen
Auf den rheinischen Rosenmontagszügen haben die Jecken wie jedes Jahr auch religiöse Themen beschäftigt. Auf mehreren Wagen wurde Kritik am Missbrauchskandal in der katholischen Kirche und dem Umgang damit geübt. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf fuhr zudem ein interreligiöser "Toleranz-Wagen" mit.
In Düsseldorf prangerte Wagenbaumeister Jacques Tilly den Umgang der Kirche mit den Missbrauchsfällen an: Ein Wagen zeigte einen schlafenden Bischof in einer Hängematte, die an zwei riesigen Kreuzen befestigt war. Auf dem Wagen stand: "Die schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle." Ein anderer Wagen nahm "fehlende Transparenz" aufs Korn. Zwei Geistliche waren mit einem meterlangen "Deckmantel des Schweigens" abgebildet, den sie über die Opfer gebreitet hatten.
Interreligiöser Toleranz-Wagen in Düsseldorf
Trotz Sturmtief "Bennet" fuhren die traditionellen Rosenmontagszüge in den rheinischen Hochburgen Mainz, Köln und Düsseldorf durch die Straßen der Innenstädte. Während der Kölner Zug mit einigen Einschränkungen zur angesetzten Uhrzeit startete, setzte sich der Rosenmontagszug in Düsseldorf mit rund 90 Minuten Verspätung in Bewegung.
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Erstmals fuhr dort auch ein interreligiöser Karnevalswagen mit dem Motto "Toleranz-Wagen" mit. Darauf feierten Juden, Protestanten, Muslime und Katholiken gemeinsam.
In Mainz thematisierten die Jecken ebenso den Missbrauchsskandal der Kirche. Auf einem Wagen hielt ein grinsender Wanderprediger Wagen eine Aktentasche hoch mit der Aufschrift "Lasset die Kindlein zu mir kommen". (KNA)