Nur noch 122 Papstwähler
Der philippinische Kardinal Orlando Beltran Quevedo wird an diesem Montag (11. März) 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze scheidet er aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind künftig noch 122 der 223 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt.
Quevedo stand dem Erzbistum Cotabato auf der südphilippinischen Insel Mindanao von 1998 bis November 2018 vor. Papst Franziskus erhob ihn 2014 in den Kardinalsstand. Mit der Ernennung eines zweiten Papstwählers von den Philippinen unterstrich Franziskus damals die Bedeutung des katholisch geprägten Landes. Die Philippinen stellen derzeit insgesamt drei Kardinäle.
Quevedo gehört ebenso wie sein Nachfolger Angelito Lampon (69) der Ordensgemeinschaft der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria an, im deutschen Sprachraum auch als Hünfelder Oblaten bekannt.
Quevedo wurde am 11. März 1939 in Laoag geboren und mit 25 Jahren in den USA zum Priester seines Ordens geweiht. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1982 zum Bischof von Kidapawan in der Provinz Cotabato. 1986 wurde er als Erzbischof nach Nueva Segovia im Westen der Hauptinsel Luzon befördert; 1998 wechselte er dann erneut nach Cotabato.
Kardinal Tomko wird 95
Ebenfalls an diesem Montag vollendet Kardinal Jozef Tomko, früherer Präfekt der römischen Missionskongregation, sein 95. Lebensjahr. Auch nach seiner Emeritierung 2001 erfüllte Tomko noch lange Zeit Aufgaben im Vatikan, etwa bis 2007 als Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse. Benedikt XVI. (2005-2013) ernannte ihn 2012 zum Vorsitzenden der Kardinalskommission zur Klärung der sogenannten Vatileaks-Affäre. Tomko ist das siebtälteste Mitglied des Kardinalskollegiums. Am Aschermittwoch zeichnete er dem Papst das Aschekreuz aufs Haupt.
Geboren am 11. März 1924 in Udavske bei Humenne in der damaligen Tschechoslowakei, trat Tomko während des Krieges ins Priesterseminar in Bratislava (Pressburg) ein. Im Herbst 1945 übersiedelte Tomko nach Rom, das seither sein Lebensmittelpunkt geblieben ist. Nach der Priesterweihe 1949 promovierte er bis 1961 in Theologie, Soziologie und Rechtswissenschaften. 1979 weihte ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) in der Sixtinischen Kapelle zum Bischof; 1985 ernannte er ihn zum Kardinal und zum Präfekten der Missionskongregation.
Seine slowakische Heimat konnte Tomko während der kommunistischen Diktatur nur im Jahr des Prager Frühlings 1968 und zu einer Bischofsweihe kurz vor der sogenannten Samtenen Revolution 1989 besuchen. Seit der Wende und insbesondere nach seiner Emeritierung war er häufiger zu Gast in der Slowakei. Beim letzten Slowakei-Besuch Johannes Pauls II. im September 2003 lieh Tomko dem bereits schwer sprechbehinderten Papst seine Stimme und verlas dessen Reden. (tmg/KNA)