Papst Franziskus besucht das Haus Marias in Loreto
Papst Franziskus hat am Montag im norditalienischen Wallfahrtsort Loreto ein Schreiben an die Jugend unterzeichnet. Darin fasst er Ergebnisse der Bischofssynode vom vergangenen Oktober im Vatikan zusammen, die sich mit der Situation und der Begleitung Jugendlicher befasste. Der Text, der im spanischen Original den Titel "Vive Cristo, esperanza nuestra" (Christus, unsere Hoffnung, lebt) trägt, soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Dem Vernehmen nach wurden die Übersetzungen nicht rechtzeitig fertig.
Bei einer Begegnung mit Gläubigen und Pilgern sagte der Papst, Maria sei das "Modell jeder Berufung". Auch heute spreche sie zur jungen Generation und begleite jeden bei seinen Lebensentscheidungen. Gott könne "diskret, aber stark" ins Leben einbrechen; dafür müsse man aber auf seine Stimme hören.
Werbung für die traditionelle Familie
Zugleich warb der Papst für die traditionelle Familie. In der gegenwärtigen Situation gewinne die Familie, die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sei, eine "essenzielle Bedeutung und Mission". Es gelte den "von Gott gezeichneten Plan für die Familie" und deren "Unersetzlichkeit im Dienst für das Leben und die Gesellschaft" wiederzuentdecken, so Franziskus.
Am Morgen feierte der Papst eine Messe in der Wallfahrtskapelle von Loreto, die nach der Überlieferung das wundersam nach Italien übertragene Haus Mariens aus Nazareth ist.
Die Gemeinde Loreto gilt als wichtigster Marienwallfahrtsort Italiens. Mit jährlich rund 4 Millionen Besuchern rangiert die Kleinstadt an der Adriaküste zudem auf Rang 6 der größten Marienwallfahrtsstätten der Welt. Der Legende nach trugen Engel im Jahr 1295 das Haus der Gottesmutter Maria von Nazareth nach Loreto. Das als "Heiliges Haus" bekannte 9 Meter lange, 4 Meter breite und 5 Meter hohe Bauwerk bildet heute den Mittelpunkt der im 15. Jahrhundert errichteten Wallfahrtsbasilika. Laut archäologischen Untersuchungen könnten die Steine des Hauses tatsächlich aus dem Orient stammen und wurden möglicherweise von Kreuzfahrern nach Italien gebracht. Nach dem Vorbild des Hauses wurden europaweit sogenannte Loretokapellen errichtet, die heute selbst Ziel vieler Pilger sind. (tmg/KNA)