Kardinal Zen: Bin Papst Franziskus gegenüber nicht illoyal
Der chinesische Kardinal und emeritierte Erzbischof von Hongkong, Joseph Zen Ze-kiun, wehrt sich gegen Vorwürfe, er sei Papst Franziskus gegenüber illoyal. Wie die asiatische Nachrichtenseite "UCAN" am Dienstag berichtet, hatte der Diözesanadministrator des Bistums, Kardinal John Tong, in einem Hirtenbrief den Widerstand mancher Katholiken gegen den Papst beklagt. Namen nannte er nicht. Zen selbst erwähnte jedoch in einem Blogbeitrag, dass er bereits von zwei Kurienbischöfen der Verwirrung beschuldigt worden sei.
Zen erwidert auf die Beschuldigungen, Katholiken sollten die römische Kurie zwar respektieren. Sowohl die Kurie wie der Papst selbst könnten jedoch falsch liegen. Als Kardinal sollte er dem Papst seine Meinung deshalb mitteilen, denn die Kardinäle seien eine "Denkfabrik für den Papst", so Zen.
Der emeritierte Hongkonger Bischof hatte sich mehrmals kritisch zu einem zwischen dem Vatikan und der chinesischen Regierung ausgehandelten Abkommen über Bischofsernennungen geäußert und von "unglaublichem Verrat" gesprochen. Der genaue Inhalt der Vereinbarung vom Herbst vergangenen Jahres wurde noch nicht veröffentlicht. Bisher behält sich die chinesische Regierung die Auswahl der Bischöfe der vom Staat anerkannten katholischen Kirche vor. Durch die Vereinbarung sollen sich die offizielle Kirche und die starke Untergrundkirche langfristig einander annähern. Unter anderem in der Untergrundkirche gibt es dagegen jedoch erhebliche Vorbehalte. (cph)