"Leider sind mir juristisch die Hände gebunden"

Walter Kohl nennt Zustand des Grabes seines Vaters würdelos

Veröffentlicht am 05.04.2019 um 12:59 Uhr – Lesedauer: 
Helmut Kohl im Porträt
Bild: © KNA

Ludwigshafen ‐ Helmut Kohl wäre entsetzt, wenn er den Zustand seines Grabes sehen könnte: Davon ist Kanzlersohn Walter Kohl überzeugt. Die Verantwortung sieht er jedoch nicht nur bei Kohls zweiter Frau Maike.

  • Teilen:

Helmut Kohls Sohn Walter hält den Zustand des Grabes seines Vaters für "würdelos". Das Verhalten von dessen zweiter Frau Maike nannte er auf dem Portal www.ludwigshafen24.de "verantwortungslos". Wörtlich heißt es in dem Statement des Sohnes: "Leider sind mir juristisch die Hände gebunden, sodass ich mich nicht darum kümmern darf. Auch verstehe ich nicht, warum die Verantwortlichen der Stadt Speyer und des Bistums es zulassen, dass das Grab eingezäunt ist und videoüberwacht wird." Walter Kohl zeigt sich überzeugt, dass sein Vater entsetzt wäre, wenn er den Zustand des Grabes sehen könnte.

Kohls Grab gehört zur Fläche des Domherrenfriedhofs des Bistums Speyer neben der Friedenskirche Sankt Bernhard am Rande der Altstadt. Zugänglich ist das Grab nur über den angrenzenden kommunalen Adenauer-Park, wie der in den 1950er Jahren zur Grünfläche umgestaltete alte Speyerer Friedhof heißt.

Das Domkapitel hat die Nutzung der Grabfläche der Stadt überlassen. Der Entwurf eines Grabsteins muss von der Stadt gebilligt und von ihr auch mit dem Domkapitel abgestimmt werden. Einen Entwurf gibt es nach Kenntnis des Bistums bislang nicht. Helmut Kohl (CDU) war am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren gestorben. Von 1982 bis 1998 war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und ging als "Kanzler der Einheit" in die Geschichte ein. (tmg/KNA)