Marx und Bedford-Strohm: Thema Suizid enttabuisieren
Die "Woche für das Leben" der beiden großen Kirchen setzt sich vom 4. bis 11. Mai mit Suizidprävention auseinander. Unter dem Titel "Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern." werden die Beratungsangebote der Kirchen für gefährdete Menschen und ihre Angehörigen in den Mittelpunkt gestellt. Das teilten die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag zeitgleich mit.
Die "Woche für das Leben" wird am Samstag, 4. Mai mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche Hannover eröffnet. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, leiten die Liturgie. Auch Hildesheims Bischof Heiner Wilmer sowie der evangelische Landesbischof Ralf Meister nehmen daran teil.
Etwa 10.000 Menschen begehen jedes Jahr in Deutschland Selbstmord, noch deutlich mehr versuchen es. Daher wolle man Gründen von Depressionen und Todeswünschen nachgehen und Wege für eine bessere Prävention und Versorgung von suizidgefährdeten Menschen aufzeigen, hieß es. "Als Christen wollen wir unseren Mitmenschen beistehen in ihrem Nachdenken über das, was sie hält und trägt, und über das, was brüchig und dunkel ist", so schreiben Marx und Bedford-Strohm in ihrem gemeinsamen Vorwort zu einem Themenheft. Man wolle das Thema Suizid enttabuisieren.
Die "Woche für das Leben" wirbt seit 1994 für die Anerkennung der Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens in allen Phasen. Die Aktion beginnt jeweils zwei Wochen nach Karsamstag und dauert sieben Tage. Im vergangenen Jahr stand die Pränataldiagnostik im Mittelpunkt. (gho/epd)