Engländer feiern Georgstag eine Woche zu früh – wegen Ostern
Mit Umzügen, Morris-Tänzen und Flaggen haben am Dienstag viele Engländer - wie traditionell am 23. April üblich - den Schutzpatron Englands, den heiligen Georg, gefeiert. Selbst Premierministerin Theresa May twitterte anlässlich des vermeintlichen Feiertages, dass die Flagge mit dem Georgskreuz über Downing Street flattere und sie allen Engländern einen schönen St. George's Day wünsche.
Doch zu früh: Wie britische Medien (Mittwoch) berichten, bestätigte die Kirche von England, dass der Nationalheilige dieses Jahr erst am 29. April gefeiert wird. Grund hierfür sei Ostern, wird ein Sprecher der Kirche von England zitiert. Man vermeide so, dass sich große christliche Feste und Gedenktage überlappen. Ostern habe dabei Priorität. Wenn der Georgstag in die Zeit zwischen Palmsonntag und dem Sonntag nach Ostersonntag falle, würden die Feierlichkeiten auf den darauffolgenden Montag verschoben.
Bei den Katholiken noch später
Die katholische Kirche von England und Wales erklärte, dass die Kathedrale von Westminster den Heiligen Georg gar erst am 30. April ehren werde. Der 29. April sei der Tag, an dem der heiligen Katharina von Siena als Schutzheilige von Europa gedacht werde und man habe die Feierlichkeiten für den Heiligen Georg daher auf den "nächsten verfügbaren Tag" im liturgischen Kalender verschoben.
Der heilige Georg soll der Überlieferung zufolge zu Beginn der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284-305) das Martyrium erlitten haben. Historische Angaben zu seiner Person sind jedoch ungewiss. Der als Drachentöter berühmt gewordene Heilige zählt zu den vierzehn Nothelfern und ist Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. (tmg/KNA)