Großbritannien: Mehr Kirchen als Pubs
Laut einer Studie des National Churches Trust gibt es in Großbritannien mittlerweile mehr Kirchen als Pubs. Wie die anglikanische Wochenzeitung "Church Times" (Freitag) meldet, stehen demnach 40.300 Gebäude, die als Gebetsstätten genutzt werden, 39.000 Bierkneipen im Land gegenüber.
Als Grund für den Wandel verweisen die Autoren der Studie auf das sogenannte Pub-Sterben der vergangenen Jahre. So hätten in den letzten zehn Jahren mehr als 11.000 Kneipen geschlossen. Zeitgleich sei aber gerade aufgrund von Einwanderung ein Zuwachs der Pfingstkirche und evangelischer Kirchengemeinden zu verzeichnen. Dies "gleicht einen leichten Rückgang von anglikanischen, katholischen und methodistischen Kirchbauten aus", heißt es in der Studie. Rund 16.000 Gotteshäuser zählten demnach zur Anglikanischen Kirche.
Zahl der christlichen Gemeinden stabil
Auch wenn viel über das vermeintliche Kirchensterben im Land geschrieben werde, sei die Zahl der christlichen Gemeinden und Kirchenhäuser im Land laut Studie "überraschend stabil" geblieben. Viele der neuen Gebetsorte seien allerdings keine traditionellen Kirchen. Immer häufiger würden die neuen Gemeinden frühere Kinos, Lagerhäuser oder Läden für kirchliche Zwecke umwidmen.
Der National Churches Trust ist eine in Großbritannien eingetragene Wohltätigkeitsorganisation, deren Ziel es laut eigenen Angaben ist, "Kirchengebäude von historischem, architektonischem und gemeinschaftlichem Wert in ganz Großbritannien zu fördern und zu unterstützen". Präsidenten sind die anglikanischen Erzbischöfe Justin Welby (Canterbury) und John Sentamu (York). (mal/KNA)