Ihr drohen zwei Jahre Haft

Frau "modifiziert" Tschenstochau-Madonna auf Plakaten – Festnahme

Veröffentlicht am 07.05.2019 um 11:42 Uhr – Lesedauer: 

Plock ‐ Eine Frau hängt in Polen Plakate der Schwarzen Madonna von Tschenstochau auf – die sie aber provokant abgewandelt hatte. Dafür wurde sie festgenommen. Ihr droht eine mehrjährige Haftstrafe.

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Eine Frau ist in Polen festgenommen worden, weil sie Plakate mit einer modifizierten Schwarzen Madonna von Tschenstochau aufgehängt hat. Die Heiligenscheine der Maria und des Jesuskindes waren dabei abweichend vom Original in Regenbogenfarben gehalten, berichtet der britische "Guardian" am Montag. Der 51-Jährigen drohen nun bis zu zwei Jahre Haft wegen der Verletzung religiöser Gefühle.

Die Plakate waren im April in der Stadt Plock aufgetaucht. Die Verdächtige hatte sich im Ausland aufgehalten. Bei ihrer Rückkehr durchsuchte die Polizei ihr Haus und fand noch etwa ein Dutzend weitere Plakate.

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Der polnische Innenminister, Joachim Brudzinski, hatte die Bilder bei ihrem Auftauchen als "kulturelle Barbarei" bezeichnet. Er schreibt jetzt auf Twitter, dass eine Person wegen der "Profanierung" des Marienbildes festgenommen wurde. Weiter führt er aus: "Keine Geschichten über Freiheit und 'Toleranz' geben jemandem das Recht, die Gefühle der Gläubigen zu verletzen." Die Verletzung religiöser Gefühle steht in Polen – wie in ähnlicher Weise auch in Deutschland – unter Strafe.

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Die Schwarze Madonna von Tschenstochau wird in Polen als nationales Symbol verehrt. Um Alter und Herkunft der Ikone ranken sich zahlreiche Legenden, seit sechs Jahrhunderten befindet sie sich im Kloster Jasna Góra in der schlesischen Stadt Tschenstochau.

Im Vorfeld der Europawahl hatte die rechtspopulistische Regierungspartei PiS immer wieder vor einer Bedrohung der Identität Polens durch liberale westliche Werte gewarnt. Parteichef Jaroslaw Kaczynski sagte vor Anhängern diesen Monat: "Wir haben es mit einer direkten Attacke auf Familien und Kinder zu tun – die Sexualisierung der Kinder, die ganze LGBT-Bewegung und Gender." (cph)