Bewaffnete Soldaten bewachen Kirchen

Erstmals wieder Gottesdienste nach Anschlägen in Sri Lanka

Veröffentlicht am 12.05.2019 um 17:06 Uhr – Lesedauer: 

Colombo ‐ An Ostern war Sri Lanka von schweren Terroranschlägen erschüttert worden, die auch gegen Christen gerichtet waren. Erstmals seit den Attacken wurden nun wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert - unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.

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Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben am Sonntag zum ersten Mal seit den Terroranschlägen in Sri Lanka wieder Gottesdienste in den Kirchen in Colombo, Negombo und Batticaloa stattgefunden. Die Gottesdienstbesucher mussten sich vor Betreten der Kirchen Leibesvisitationen unterziehen, wie das britische Nachrichtenportal "The Guardian" berichtete. Das Mitbringen von Taschen war verboten, schwerbewaffnete Soldaten überwachten die Umgebung der Kirchen.

Am Ostersonntag hatten islamistische Terroristen bei Selbstmordanschlägen auf die katholischen Kirchen St. Anthony in Colombo, St. Sebastian in Negombo, die evangelikale Zion Kirche in Batticaloa sowie drei Luxushotels in Colombo mehr als 250 Menschen ermordet. Die Kirchen in diesen Städten waren seitdem aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es handelte sich um den schwersten Anschlag seit dem Ende des Bürgerkriegs auf Sri Lanka vor zehn Jahren. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hatte sich zu den Anschlägen bekannt, die von Mitgliedern der islamistischen Organisation National Thowheeth Jama'ath (NTJ) aus Sri Lanka verübt wurden.

Politik will Kardinal von Colombo für Friedensnobelpreis vorschlagen

Medienberichten zufolge wollen die Regierungsparteien und die Opposition im Parlament den Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Der Kardinal habe diesen Preis für seine Bemühungen verdient, sich nach den Terroranschlägen durch Worte und Taten für den Frieden eingesetzt und damit eine "Katastrophe" verhindert zu haben. Seit den Terroranschlägen war es im multireligiösen Sri Lanka nur zu kleineren interreligiösen Spannungen und Gewaltaktionen gekommen.

Laut der Volkszählung von 2012 sind 70 Prozent der 22 Millionen Einwohner Sri Lankas Buddhisten, 12,6 Prozent Hindus, 9,7 Prozent Muslime und 7,6 Prozent Christen. 83 Prozent der Christen gehören der katholischen Kirche an. (rom/KNA)