Bischof Oster würdigt Pflegekräfte als "funkelnde Edelsteine"
Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht in Pflegekräften "wirklich kostbare, funkelnde Edelsteine für unsere Zeit und unsere Gesellschaft". Er gehe "sehr, sehr gerne in Häuser oder Einrichtungen, in denen kranke oder behinderte Menschen gut und gerne gepflegt werden", sagte Oster am Samstag in Passau bei einem diözesanen Tag für Menschen in der Pflege. Der Bischof ergänzte: "Denn obwohl manches darin gerade bei den Pflegebedürftigen so ohne Perspektive erscheint und ohne Hoffnung, so spüre ich doch, dass gerade von den Pflegenden eine solche Hoffnung ausgeht."
Weiter sagte Oster, er wünsche sich von der Politik, "dass mehr gesehen und belohnt wird", was Pflegende leisteten, ob im Privaten oder in den Einrichtungen. Auch die Zivilgesellschaft und die Kirche sollten diesen "großartigen Dienst" anerkennen. Pflegende gäben "einen unglaublich kostbaren und oft so wenig sichtbaren Beitrag" für "die Menschlichkeit unserer Gesellschaft, für unseren Zusammenhalt und für den Glauben an das Gute in uns Menschen".
Wenn der Kranke zum Helfer wird
Der Bischof erklärte zudem, manchmal werde der Kranke auch zum Helfer für den Pfleger: Er helfe ihm dabei, "ein besserer Mensch zu werden". Denn sicher fordere der Pflegebedürftige die Pflegekraft bisweilen heraus - "vielleicht weil er ungeduldig ist oder unverschämt oder undankbar oder einfach boshaft". An die Pflegenden gerichtet fügte Oster hinzu: "Und vielleicht ist Ihnen dabei auch schon einmal widerfahren, dass Sie gespürt haben: Sie reifen in den Fähigkeiten Geduld zu haben, gelassen zu werden, freundlich und liebevoll zu bleiben." Oster betonte zugleich: "Die rechte Sorge um sich selbst ist überlebenswichtig für Pflegende." Diese dürften auch mal schwach sein und Erholung suchen. "Das ist immer wieder wichtig und kein Egoismus."
Das Bistum Passau veranstaltete den "Tag für Pflegende" erstmals im Rahmen der Maria-Hilf-Woche. Rund 300 Frauen und Männer waren der Einladung des Bischofs und des Referats Sozial- und Pflegeberufe gefolgt. Unter ihnen waren zahlreiche Menschen, die zu Hause die Pflege ermöglichen, aber auch Pflegekräfte und Verantwortliche der Sozialstationen, Krankenhäuser, Heime, Hospize, Betreuungseinrichtungen und Besuchsdienste im gesamten Bistumsgebiet. (bod/KNA)