Franziskus nennt Prostitution "Krankheit der Menschheit"
Papst Franziskus hat Prostitution als Ausdruck einer kranken Gesellschaft gegeißelt. "Jede Form der Prostitution ist eine Herabsetzung in die Sklaverei, eine kriminelle Handlung, ein ekelhaftes Laster", so der Papst. Ohne die Nachfrage seitens der Kunden zu beenden, könne man die Ausbeutung und "Demütigung unschuldiger Leben" nicht bekämpfen. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich in einem Vorwort zu dem Buch "Gekreuzigte Frauen" des Priesters Don Aldo Buonaiuto über eine kirchliche Initiative gegen Frauenhandel, das am Montag in Italien veröffentlicht wird.
Franziskus sprach von einem "pathologischen" Denken, nach dem eine Frau wie eine Ware benutzt und dann entsorgt werden könne. In sexueller Ausbeutung zeige sich "eine Krankheit der Menschheit, eine verkehrte Denkweise der Gesellschaft". Bei einem Treffen mit ehemaligen Zwangsprostituierten habe er, "all den Schmerz, die Ungerechtigkeit und die Wirkung der Unterdrückung" dieser Frauen gespürt, "es war wie die Wunden Christi noch einmal zu erleben", so der Papst. Wörtlich nannte er Prostituierte "gekreuzigte Frauen". Weder jeder einzelne noch die gesellschaftlichen Institutionen dürften gegenüber ihrem Schrei gleichgültig bleiben.
"Gekreuzigte Frauen" beleuchte die Geschichten hinter den Zahlen des Menschenhandels. Deswegen wünsche sich Franziskus eine Verbreitung des Buches. Denn eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema sei ein Mittel um die Ausbeutung und Erniedrigung von Frauen wirksam zu bekämpfen. (cst/KNA)