Papstbeauftragter: Zahl der Pilger in Medjugorje steigt
Die Zahl der Pilger in den bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje steigt. Das berichtet der polnische Erzbischof Henryk Hoser, den Papst Franziskus Anfang 2017 zu seinem Sonderbeauftragten für die Pfarrei Medjugorje ernannt hatte. "Pro Jahr kommen inzwischen ungefähr drei Millionen Menschen, die meisten im Sommer", so Hoser am Samstag in einem Interview des Pressedienstes SIR.
Die meisten von ihnen stammen Hoser zufolge aus Italien und Polen, viele zudem aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien und anderen Balkanstaaten. Wichtig sei nicht nur die logistische Versorgung der Besucher, sondern auch die geistliche. "Wir haben 16 Übersetzerkabinen für Gottesdienste und Katechesen", so Hoser.
Kein abschließendes Urteil über Echtheit
Anfang August hatten bei einem Jugendtreffen in Medjugorje erstmals auch offizielle Vertreter des Papstes teilgenommen. Dabei übermittelte Kardinal Angelo De Donatis, Generalvikar des Bistums Rom, Grüße und Segenswünsche von Papst Franziskus. Auch Erzbischof Rino Fisichella, Leiter des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, war zugegen. Der Rat ist unter anderem für Fragen rund um Wallfahrtsstätten zuständig.
Bei dem Jugendtreffen hatte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn gesagt, er rechnet mit einer baldigen Anerkennung von Medjugorje. Der Papst habe mehrfach angedeutet, "dass Medjugorje ein gesegneter Ort ist, an dem die Muttergottes, die Gospa, den Menschen so nahe ist und so viel Hilfe schenkt", so der Kardinal in einem Grußwort.
Medjugorje wurde durch erstmals 1981 berichtete Marienerscheinungen zum Ziel zahlreicher Pilger. Über die Echtheit der Visionen fällte der Vatikan bislang kein abschließendes Urteil. Mitte Mai erlaubte der Papst offizielle katholische Wallfahrten, solange "keine Verwirrung oder Zweideutigkeit hinsichtlich der kirchlichen Lehre" entstehe. In dem Interview wies Hoser eigens darauf hin, er sei nur für die Seelsorge in der Pfarrgemeinde des Ortes ernannt. (gho/KNA)