Papst versetzt umstrittenen Nuntius von Chile nach Europa
Der päpstliche Botschafter in Chile, Erzbischof Ivo Scapolo (66), wechselt nach acht Jahren in Santiago auf den Posten in Lissabon. Das teilte das vatikanische Presseamt am Donnerstag mit. Die Amtszeit des gebürtigen Italieners Scapolo in Chile war zuletzt vom Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche des Landes überschattet. Opfer warfen ihm vor, nicht früher auf Hinweise reagiert zu haben. Der Vatikan nahm ihn hingegen in Schutz.
Der Platz des Nuntius in Portugal wurde im Juli frei, als der bisherige Inhaber Erzbischof Rino Passigato mit 75 Jahren in Ruhestand ging. Lissabon wird 2022 Austragungsort des katholischen Weltjugendtags, zu dem Hunderttausende Teilnehmer erwartet werden.
Vatikan-Vertreter bei Arabischer Liga wechselt nach Costa Rica
Auch ein zweiter Nuntius wechselt seinen Dienstort: Bruno Musaro (71), seit 2015 Vatikanbotschafter in Ägypten und Apostolischer Delegat bei der Arabischen Liga in Kairo, vertritt Papst Franziskus künftig in Costa Rica. Dort folgt er auf Erzbischof Antonio Arcari (66), der im Mai Nuntius des Fürstentums Monaco geworden war. Der Vatikan gab den Wechsel am Donnerstag bekannt.
In die Amtszeit Musaros in Ägypten fällt der erste Besuch eines Papstes in Kairo. 2017 besiegelte Franziskus dort die Wiederaufnahme des sechs Jahre unterbrochenen Dialogs zwischen dem Vatikan und der Kairoer Al-Azhar-Universität.
Einen anderen anspruchsvollen Botschafterposten bekleidete der Süditaliener Musaro von 2011 bis 2015 im sozialistischen Kuba. Zuvor war er Nuntius in Panama, auf Madagaskar, in Guatemala und seit 2009 in Peru. (tmg/KNA)