Kenias Bischöfe distanzieren sich von "Kondom-Erlaubnis"
Die kenianische Bischofskonferenz (KCCB) distanziert sich von einem irrtümlich in ihrem Namen verbreiteten Papier, das die Verwendung von Kondomen gegen die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie HIV erlaubte. "Die Kirche unterstützt moralische Wege der Prävention von Krankheiten und der Gebrauch von Kondomen gehört nicht dazu", teilte die Bischofskonferenz in einem Schreiben gegenüber katholisch.de mit. Das Dokument, das Ende September im Internet kursierte, war mit der Unterschrift eines Vertreters der "katholischen Gesundheitskommission Kenias" veröffentlicht worden.
"Die katholischen Bischöfe Kenias haben ihre Position, dass Abstinenz für junge Erwachsene und Sex in der Ehe die zwei Wege sind, eine minimale Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten und HIV-Infektionen zu erreichen, niemals geändert und werden sie auch nicht ändern", heißt es in dem Schreiben weiter. Das Dokument, das Kondome im Namen der Bischofskonferenz erlaube, sei fälschlicherweise unterzeichnet und "schnell wieder zurückgezogen worden, nachdem der Fehler erkannt wurde". Man bedaure, dass das Papier dennoch von einigen katholischen Online-Medien zitiert wurde.
In dem irrtümlicherweise unterzeichneten Dokument der Gesundheitskommission war unter dem Punkt "Andere Arten der Verhütung" der Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr empfohlen worden, da sie zwar "Infektionen nicht immer verhindern, das Risiko jedoch verringern könnten".
Papst Paul VI. hatte 1968 mit seiner Enzyklika "Humanae Vitae" die künstliche Empfängnisverhütung verboten. Benedikt XVI. sorgte 2010 für Aufsehen, als er in einem Interview-Buch die Benutzung von Kondomen im "begründeten Einzelfall" zur Verringerung der Ansteckungsgefahr mit dem HI-Virus in Betracht zog. Papst Franziskus hat in dieser Frage bisher noch keinen eindeutigen Standpunkt eingenommen. (cst)