Einige Bereiche für Besucher unzugänglich

Römische Friedhöfe wegen Müllproblem in schlechtem Zustand

Veröffentlicht am 02.11.2019 um 18:05 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Medien berichten zu den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen von einem "nötigen Slalomlauf zwischen Müll" auf den Friedhöfen und der Gefahr, auf "grasüberwachsenen Treppen auszurutschen". Manche Zonen seien zudem eingestürzt oder abgesperrt.

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Wer um den Totengedenktag Allerseelen Roms Friedhöfe besucht, findet diese laut einem Zeitungsbericht in schlechtem Zustand vor. Laut der römischen Tageszeitung "Messaggero" (Samstag) herrscht auf den Friedhöfen wie in der Stadt selbst ein Müllproblem, dazu kämen viele eingestürzte und abgesperrte Zonen.

Bereiche für Besucher unzugänglich

Demnach sind etwa auf Roms Hauptfriedhof Verano nach Einstürzen in den vergangenen Tagen viele Bereiche weiter für Besucher unzugänglich. Beim Friedhof Flaminio im römischen Vorort Prima Porta besteht laut der Zeitung eine Gefahr durch Erdlöcher oder auf "grasüberwachsenen Treppen" auszurutschen, hinzu komme ein "nötiger Slalomlauf zwischen Müll".

Papst Franziskus, der in früheren Jahren zu Allerseelen auch diese Friedhöfe besuchte, beging den Totengedenktag dieses Jahr in den Priscilla-Katakomben in Rom. Dort erinnerte er an das Schicksal verfolgter Christen: "In vielen Ländern ist Christ-Sein ein Verbrechen und verboten." Zugleich rief Franziskus dazu auf, das eigene Schicksal auch in solchen Situationen Gott anzuvertrauen: "In Gottes Hand sind wir sicher, was auch immer geschehen mag." In den Priscilla-Katakomben hätten sich früher auch viele Christen verstecken müssen, um die Eucharistie zu feiern.

Bild: ©picture alliance/AP Photo/Stefano Rellandini

Papst Franziskus hatte 2017 an Allerseelen den US-amerikanischen Soldatenfriedhof von Nettuno südlich von Rom besucht.

Der Papst erinnert auch an die Auferstehung und die Bedeutung von Hoffnung und Gottvertrauen für Christen. "Unsere Hoffnung ist im Himmel verankert. Und mit dem Seil in der Hand unterstützen wir uns", so Franziskus. Um in den Himmel zu kommen, brauche es kein "gekünsteltes Verhalten", sondern gelebte, christliche Identität. Der Papst verurteilte Scheinheiligkeit und legte die Seligpreisungen als Richtschnur zum Handeln nahe.

Die Katakomben der heiligen Priscilla auf der Via Salaria in Rom wurden zwischen dem 2. und 5. Jahrhundert angelegt. Benannt sind sie nach der Adelsdame Priscilla, die das Grundstück bereitstellte. Die Katakomben beherbergen auf zwei Ebenen etwa 40.000 frühchristliche Grabkammern.

Gedenken an Gefallene

2018 sowie von 2013 bis 2016 hatte der Papst Allerseelen auf römischen Friedhöfen begangen. Im Vorjahr war er in Laurentino; von 2013 bis 2015 auf dem Verano, und 2016 in Prima Porta. 2017 besuchte er hingegen einen amerikanischen Soldatenfriedhof südöstlich von Rom und stoppte auf dem Rückweg an der Gedenkstätte der Ardeatinischen Höhlen. Dort hatten im März 1944 deutsche Besatzungstruppen 335 italienische Zivilisten als Vergeltung für einen Bombenanschlag in Rom erschossen. (gho/KNA)