Rückgang um 20 Prozent binnen eines Jahres

Deutlich weniger Priesteranwärter in Polen

Veröffentlicht am 05.11.2019 um 10:48 Uhr – Lesedauer: 

Warschau ‐ Polen gilt als "katholischer" als die meisten anderen europäischen Länder. Dennoch sinkt die Zahl derjenigen, die sich für den Priesterberuf entscheiden, deutlich. Das zeigt die Statistik der neuen Seminaristen in 2019.

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In Polen haben in diesem Jahr nach Kirchenangaben 498 Männer ihre Ausbildung zum katholischen Priester begonnen - 122 weniger als 2018. Der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der Priesterseminare Wojciech Wojtowicz erklärte die sinkende Zahl am Montag mit dem Geburtenrückgang und einem abnehmenden Glauben unter Jugendlichen. Auch negative Medienberichte hätten zu mehr Distanz zur Kirche geführt, sagte er der Nachrichtenagentur KAI.

324 Kandidaten traten den Angaben zufolge in die Seminare der Bistümer ein (2018: 415); 174 nahmen ihre Ausbildung bei den Männerorden auf (2018: 205). Insgesamt bereiten sich in Polen aktuell rund 2.853 Seminaristen auf die Priesterweihe vor. Das sind laut Wojtowicz rund 60 Prozent weniger als noch vor zwei Jahrzehnten. Im Rekordjahr 1987 waren es der Kirchenstatistik zufolge sogar noch mehr als 9.000 Seminaristen. Trotz dieses Rückgangs entscheiden sich in Polen weiterhin mehr Katholiken für den Priesterberuf als in anderen europäischen Ländern. (KNA)