Diözese geriet in Kritik für Installierung eines Gitters

Erzbistum Paderborn: "Schließen Dom-Eingang nicht wegen Obdachloser"

Veröffentlicht am 13.11.2019 um 11:57 Uhr – Lesedauer: 

Paderborn ‐ Der Haupteingang des Paderborner Doms wird künftig mit einem Gitter zugesperrt. Damit möchte das Erzbistum Vandalismus verhindern. Den Vorwurf, damit Obdachlose fernzuhalten, dementiert die Diözese allerdings.

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Das Erzbistum Paderborn hat die Kritik an seiner Maßnahme, den Haupteingang des Doms künftig mit einem Gitter abzusperren, zurückgewiesen. Mit der Installierung wolle die Diözese nicht Obdachlose fernhalten, sondern Vandalismus stoppen, erklärte ein Sprecher auf Anfrage von katholisch.de. Deshalb werde das Gitter, das zurzeit im Zuge von Sanierungsarbeiten im Paradiesportal eingebaut wird, abends zu- und morgens wieder aufgeschlossen.

Mehrere Medien hatten vermutet, das Gitter solle verhindern, dass Obdachlose im Eingangsbereich übernachten. Laut Erzbistum ist der Grund für die Installierung jedoch die Sorge um die Kunstwerke und neuen Informationsbildschirme, denn morgens seien oftmals Verschmutzungen in Form von Essenresten und Ausscheidungen im Paradiesportal aufzufinden. Diese würden jedoch nicht von den Obdachlosen kommen, wie es in Medien falsch dargestellt worden sei.

Dass oft Obdachlose im Paradiesportal übernachten, stimme ebenso nicht. Nur selten nutzten sie den Haupteingang als Schlafmöglichkeit. Verschiedene Einrichtungen in Paderborn würden darüber hinaus Übernachtungsmöglichkeiten für diese Menschen bieten. Das Erzbistum habe nichts dagegen, dass sich Wohnungslose tagsüber zum Aufwärmen in der Kathedrale aufhalten oder Menschen rund um den Dom um Spenden bitten. (mpl)