Papst bekräftigt Lehre von "Amoris laetitia" zu Geschiedenen
Papst Franziskus hat noch einmal betont, die Kirche müsse auch an der Seite von Geschiedenen und Wiederverheirateten stehen. Seelsorger sollten die Menschen begleiten und ihnen helfen, gute Entscheidungen zu treffen, erklärte der Papst vor zwei Wochen bei einem Treffen mit Jesuiten in Bangkok. Den Inhalt des Gesprächs, in dem Franziskus auf Fragen antwortet, veröffentlichte die Jesuiten-Zeitschrift "Civilta cattolica" (Donnerstag).
Dabei verwies der Papst ausdrücklich auf sein Schreiben "Amoris laetitia" über Ehe und Familie von 2016, namentlich das achte Kapitel. Dort wird in einer Fußnote geschiedenen Personen, die wieder geheiratet haben, in Ausnahmefällen die Teilnahme an der Kommunion erlaubt. In dem Schreiben fasst Franziskus die Ergebnisse zweier Bischofssynoden zusammen, deren Ziel es war, die katholische Ehe- und Familienpastoral zu erneuern. Im September 2016 hatten die Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller sowie die inzwischen gestorbenen Joachim Meisner und Carlo Caffarra einige Passagen von "Amoris laetitia" kritisiert. In dem Brief äußerten sie eine Reihe von Zweifeln (Dubia) und forderten von Franziskus eine Klarstellung. Nachdem die vier nach eigener Aussage keine Antwort erhielten, entschieden sie sich, den Brief mit ihrer Kritik öffentlich zu machen. In verschiedenen Ländern und Diözesen wurden die Aussagen des Lehrschreibens unterschiedlich ausgelegt.
Auf die Frage, wie katholische Seelsorger mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehen sollten, antwortete Franziskus in Bangkok: "Ich könnte auf zwei Weisen antworten: auf kasuistische Weise, die nicht christlich ist, auch wenn sie kirchlich sein kann. Oder gemäß dem Lehramt der Kirche, wie es im achten Kapitel von 'Amoris laetitia' geschrieben ist", so der Papst. Dort gehe es darum, einen Weg der Begleitung zu gehen, um "in geistlichen Entscheidungen Lösungen zu finden". (tmg/KNA)