Verband wehrt sich gegen entsprechende Vorwürfe

BDKJ will beim "synodalen Weg" nicht nach politischer Gesinnung handeln

Veröffentlicht am 06.12.2019 um 12:05 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Besetzt der BDKJ Posten beim "synodalen Weg" nach politischen Gesichtspunkten? Einem entsprechenden Vorwurf von konservativer Seite hat der Jugendverband entgegnet: Schon die Verbandsstruktur würde dem entgegenstehen.

  • Teilen:

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) will die von ihm zu besetzenden 15 Plätze im Plenum des "synodalen Wegs" nicht nach politischen Gesichtspunkten verteilen. "Wir suchen keine politische Gesinnung", sagte der Bundesvorsitzende Thomas Andonie am Donnerstag dem "Domradio". Ein Sprecher der "Initiative Pontifex" hatte gegenüber dem Deutschlandfunk vermutet, dass der BDKJ die Plätze vorwiegend mit eigenen Leuten besetzen werde.

Andonie sagte, das Bewerbungsverfahren für die Plätze habe erst Anfang des Monats geendet, der Auswahlprozess stehe noch an. Er persönlich wisse nicht von Bewerbungen aus den Reihen der Initiative. Insgesamt seien über 230 Bewerbungen junger Menschen unter 30 Jahren eingegangen.

Der BDKJ-Vorsitzende betonte, in dem Verband sei ein breites Spektrum junger Menschen vertreten. Es gebe 17 Jugendverbände mit insgesamt 660.000 Mitgliedern. "Das reicht von der Unitas, den Studentinnen und Studenten-Verbänden, bis hin zu 'progressiveren' Gruppen, die vielleicht noch eine andere politische Haltung einbringen", so Andonie. Als demokratische Organisation vertrete der BDKJ "das, was die jungen Menschen in ihm beschließen".

"Hoffnung noch nicht aufgegeben"

In Bezug auf die Wirkmacht des "synodalen Wegs" bekannte Andonie: "Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben." Themen wie der Zölibat seien nicht "in Stein gemeißelt" und auch nicht "vom lieben Gott der Kirche vorgeschrieben" worden. Es wäre eine "große Enttäuschung und ein richtiges Armutszeugnis für die Kirche", wenn sie jungen Menschen nicht zeigen könne, dass es ihr um die frohe Botschaft und nicht um Machterhalt gehe. Man sei aber "auf einem guten Weg".

Am ersten Advent hat in der katholischen Kirche in Deutschland der "synodale Weg" begonnen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von Laien und externen Fachleuten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären. Die eigentlichen Debatten beginnen mit der ersten Synodalversammlung in Frankfurt vom 30. Januar bis zum 1. Februar 2020. (cph)