Vom Vatikan werde der Vorgang nicht kommentiert

Castel Gandolfo: Weinberg von Benedikt XVI. wurde eingeebnet

Veröffentlicht am 15.01.2020 um 12:52 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Er galt als einer der "symbolischsten Orte des vorhergehenden Pontifikats": Auf Wunsch Benedikts XVI. war am früheren päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo ein Weinberg angelegt worden. Der wurde jetzt gerodet, um für etwas anderes Platz zu machen.

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Ein unter Benedikt XVI. angelegter Weingarten am früheren päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo ist laut einem Zeitungsbericht eingeebnet worden. Das kleine Gut mit Weinstöcken der Traditionssorten Trebbiano und Cesanese d'Affile solle mutmaßlich einem Straßenbau Platz machen, berichtete die römische Tageszeitung "Messaggero" (Mittwoch). Die neue Leitung der päpstlichen Villen habe die Rodung angeordnet; vom Vatikan werde der Vorgang nicht kommentiert.

Dem Bericht zufolge handelte es sich bei der rund 1.000 Quadratmeter großen Pflanzung um ein Geschenk des Bauernverbands Coldiretti in Erinnerung an die Worte Benedikts XVI. nach seiner Wahl zum Papst 2005; damals sagte er, er sei "nur ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn". Auf seinen Wunsch sei der Weingarten in dem päpstlichen Landgut bei Rom nahe einer Statue angelegt worden, die Jesus als Guten Hirten zeigt. Laut "Messagero" pflegte Benedikt XVI. bei seinen Aufenthalten in Castel Gandolfo zwischen den Reben spazieren zu gehen und zu beten. Es handle sich um einen der "symbolischsten Orte des vorhergehenden Pontifikats".

Der Papstpalast in Castel Gandolfo diente den Päpsten seit dem 17. Jahrhundert als Sommerresidenz. Papst Franziskus schaffte diese Tradtion ab. Seit 2016 ist die Residenz als Museum allgemein zugänglich. (tmg/KNA)