Erzbistum spendet 100.000 Euro für Flüchtlingshilfe auf Lesbos
Das Erzbistum München und Freising unterstützt mit 100.000 Euro aus seinem Katastrophenfonds die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos. Dies teilte die Pressestelle des Erzbistums am Dienstag mit. Die Ordinariatskonferenz habe beschlossen, die Summe Caritas International zur Verfügung zu stellen. Das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes könne damit medizinische und psychologische Nothilfe leisten.
Auf der Insel Lesbos leben laut Mitteilung derzeit 15.000 Flüchtlinge, ein Drittel davon Kinder, im Lager Moria. Dieses sei eigentlich nur für 2.500 Menschen ausgelegt. Da den Geflüchteten nach Informationen von Caritas International über Monate keine Sozialversicherungsnummer zugeteilt werde, hätten sie keinen oder kaum Zugang zur regulären ärztlichen Versorgung.
Lage wird immer drastischer
Zudem sei das Lager abgeriegelt, heiß es. Auch Nichtregierungsorganisationen hätten keinen Zutritt. Angesichts der immer dramatischeren Lage und des immensen Bedarfes habe Caritas International beschlossen, die Hilfe vor Ort auszuweiten. Der griechische Ableger Caritas Hellas habe mit anderen Hilfsorganisationen das eigene Flüchtlingscamp Kara Tepe eingerichtet. Dort seien 1.300 besonders schutzbedürftige Menschen untergebracht, etwa Folteropfer, kranke und behinderte Menschen und schwangere Frauen.
Auf dem griechischen Festland und auf den Inseln leben derzeit nach Angaben der Caritas rund 80.000 Flüchtlinge. Seit der Schließung der Balkanroute sei die weitere Flucht in den Westen gestoppt und sie säßen deshalb in Griechenland fest.
Bereits im Januar spendete der Münchner Kardinal Reinhard Marx 50.000 Euro für das Seenotrettungsschiff "United 4 Rescue", an dem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beteiligt ist. Damals stammte das Geld aus Mitteln des Erzbistums, die dem Kardinal aus dem Haushalt zur Verfügung stehen. (mpl/KNA)