Vatikan hatte Pläne nach Beschwerden ausgesetzt

Nach Stopp: Rom äußert sich zu Fortsetzung der Trierer Pfarreienreform

Veröffentlicht am 07.02.2020 um 15:23 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Bereits zum 1. Januar sollten die ersten Großpfarreien im Bistum Trier errichtet werden – doch Rom hatte die Umsetzung nach Beschwerden gestoppt. Nun hat sich die zuständige Kleruskongregation bei Bischof Stephan Ackermann gemeldet und einen neuen Zeithorizont genannt.

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Nach dem vorläufigen Stopp der Pfarreienreform im Bistum Trier hat sich der Vatikan zur Fortsetzung des Verfahrens geäußert. Die römische Kleruskongregation habe Anfang Februar Bischof Stephan Ackermann geschrieben, dass seine Stellungnahmen eingegangen seien und sowohl die Kleruskongregation wie auch der Päpstliche Rat zur Interpretation der Gesetzestexte sich damit befassen, teilte die Diözese am Freitag mit. "Für den Frühsommer erwarten wir Klarheit, in welcher Form unsere Synodenumsetzung organisatorisch und strukturell weitergehen kann", sagte Generalvikar Ulrich von Plettenberg.

Die Prüfung nehme "in Anbetracht der Bedeutung des Themas für die Pastoral und für den priesterlichen Dienst in der Diözese" noch einige Zeit in Anspruch, hieß es weiter. Als Termin sei der 30. April 2020 genannt worden. "Im Umfeld dieses Datums werden voraussichtlich auch die vom Bischof erbetenen Gespräche in dieser Sache stattfinden", sagte von Plettenberg. Damit sei klar, dass ein Start der neuen Pfarreien im Jahr 2020 definitiv ausgeschlossen ist. "Nach Abschluss des römischen Verfahrens werden wir zeitnah einen neuen Zeitplan vorlegen, wann die rechtlichen Rahmenbedingungen veröffentlicht werden und welche Schritte sich daraus ergeben", so der Generalvikar.

Die geplante Pfarreienreform des Bistums Trier ist eine der Maßnahmen, die im Zuge der Trierer Diözesansynode (2013-2016) beschlossen wurden. Sie sieht vor, dass die 887 Pfarreien und 172 Pfarreiengemeinschaften durch 35 sogenannte "Pfarreien der Zukunft" ersetzt werden. Dieser Plan wurde von zahlreichen Protesten begleitet. Im November hatte Ackermann die Dekrete veröffentlicht, mit denen die ersten 15 Großpfarreien zum 1. Januar 2020 offiziell errichtet werden sollten. Wenig später wurde bekannt, dass die Kleruskongregation den Vollzug des "Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016" ausgesetzt hat. Vorausgegangen waren Beschwerden der Trierer Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" sowie der Priestergemeinschaft "Unio Apostolica". Ackermann nahm daraufhin die Dekrete zur Umsetzung der Pfarreienreform in seiner Diözese zurück. Der Bischof schrieb einen Brief an die Gläubigen seines Bistums und erklärte, an seinen Plänen festhalten zu wollen. (tmg)