98-jähriger Bischof von Coronavirus geheilt
Der chinesische Bischof Joseph Zhu Baoyu ist vom Coronavirus geheilt und aus dem Krankenhaus entlassen worden. Wie das Nachrichtenportal Asianews am Montag berichtete, ist der 98-jährige Zhu der bisher älteste Patient, der sich von der Lungenkrankheit erholen konnte. Berichten chinesischer Medien zufolge war der Bischof etwa zehn Tage lang im Krankenhaus. Seit Mittwoch konnten bei ihm keine Viren mehr nachgewiesen werden, am Freitag wurde er offiziell für geheilt erklärt.
Zhu war der erste Bischof, bei dem Covid-19 diagnostiziert wurde. Am 2. Februar wurde er in das Krankenhaus seiner Bischofsstadt Nanyang eingeliefert. Es wird vermutet, dass er sich durch einen Assistenten angesteckt hatte, der in Kontakt mit einem Priester der Diözese stand. Dieser hatte sich in Wuhan mit dem Virus angesteckt. Die Infektion des 62-Jährigen Priesters wurde bereits am 24. Januar diagnostiziert.
Bisher sind Ärzte davon ausgegangen, dass die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 bei älteren Patienten in der Regel tödlich verläuft. Im Fall des Bischofs kommt hinzu, dass er seit einiger Zeit unter anderem wegen Problemen mit dem Herz bettlägrig war.
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Der 98-jährige Zhu war von 2002 bis 2010 der vom Vatikan anerkannte Bischof von Nanyang. Die Bischofsstadt im Süden der Provinz Henan liegt etwa 850 Kilometer südwestlich von Peking. Etwa 22.000 Katholiken gehören zu dem Suffraganbistum der Erzdiözese Kaifeng, in der 20 Priester und mehrere Hundert Schwestern des Ordens des Heiligen Josephs wirken.
Zhu, der aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Untergrundkirche einige Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern verbrachte, wurde 1995 im Geheimen zum Bischof geweiht. 2010 wurde er von Papst Benedikt XVI. emeritiert. Nach seinem Rücktritt wurde er jedoch von der Regierung als Bischof der Staatskirche installiert. Den vom Heiligen Stuhl anerkannten Nachfolger Zhus, Bischof Peter Jin Lugang, betrachtet die Regierung als Koadjutorbischof, das heißt Weihbischof mit Nachfolgerecht, wie Asianews berichtete. Erst im Januar erkannte die Regierung den Anspruch Jins auf das Bischofsamt offiziell an. (fxn)