Jesuit und Oscar-Romero-Freund war 1977 ermordet worden

Papst macht Weg für Seligsprechung von Rutilio Grande frei

Veröffentlicht am 22.02.2020 um 11:21 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus hat den Märtyrertod des Jesuiten Rutilio Grande anerkannt. Damit ist der Weg für die Seligsprechung des 1977 ermordeten Befreiungstheologen und Freundes des heiligen Oscar Romero frei.

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Der Papst hat den Weg für eine Seligsprechung des 1977 in El Salvador ermordeten Jesuiten Rutilio Grande freigemacht. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, erkannte Franziskus den Märtyrertod des Befreiungstheologen und zweier Begleiter an, die mit ihm ums Leben kamen. Grande war bei einer Autofahrt aus dem Hinterhalt mit Maschinengewehrsalven erschossen worden. Als Auftraggeber gab sich damals eine Vereinigung von Großgrundbesitzern zu erkennen.

1928 geboren und 1959 zum Priester geweiht, wurde Grande 1972 Pfarrer von Aguilares, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte. Dort wirkte er am Aufbau einer sogenannten Basisgemeinde mit. Intensiv setzte er sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Landarbeitern und Kleinbauern ein. Mehrfach erhielt er Todesdrohungen. Grande war ein Freund des 1980 ermordeten Erzbischofs Oscar Romero und des heutigen Papstes Franziskus. Der Mord an seinem Mitstreiter wurde für Romero zum entscheidenden Anstoß, konsequent Partei für die Armen und Unterdrückten zu ergreifen. Zuvor hatte er eine "Politisierung" der Kirche abgelehnt. 2018 sprach der Papst Romero heilig.

Der Vatikan teilte am Samstag weiter mit, dass Papst Franziskus auch ein durch den italienischen Teenager Carlo Acutis (1991-2006) bewirktes Wunder anerkannt habe. Damit kann auch der als "Cyber-Apostel der Eucharistie" bekannt gewordene Junge demnächst seliggesprochen werden. Acutis galt schon früh als Informatikgenie. Er nutzte dieses Talent, um seine Liebe zur Eucharistie im Internet zu verbreiten. So erstellte er Websites zu religiösen Themen, etwa zu eucharistischen Wundern weltweit. Als Acutis erfuhr, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt war, widmete er sein restliches Leben ganz dem Papst und der Kirche. (stz/KNA)