Katholisches Pfarramt überführt falschen Papst-Abgesandten
Dank einer gesunden Portion Misstrauen hat das katholische Pfarramt im nordhessischen Eschwege dabei mitgeholfen, einem mutmaßlichen Betrüger vorerst das Handwerk zu legen. Eine Mitarbeiterin der Kirche hatte am Dienstagabend telefonisch einen vermeintlichen Papst-Abgesandten gemeldet, wie die Polizei in der Kreisstadt am Donnerstag mitteilte. Der Mann sei an diesem Tag im Pfarramt vorstellig geworden und nach ausführlichen Gesprächen und dem gemeinsamen Besuch kirchlicher Einrichtungen zunächst als Gast in einer Pension untergebracht worden.
Anschließend sei man sich im Pfarramt jedoch nicht mehr sicher gewesen, ob es sich bei dem Mann tatsächlich um einen hochrangigen Vertreter der Kirche handele, so die Polizei weiter. Vielmehr habe man den Verdacht gehabt, dass man einem Betrüger aufgesessen sei. "Eine Streife der Polizei in Eschwege nahm sich des ungewöhnlichen Sachverhaltes an und suchte die besagte Pension auf. Dort unterzogen die Beamten dem Mann einer Personenüberprüfung", so die Polizei wörtlich.
Dabei habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um einen Betrüger handele. Der 71-Jährige, der offenbar aus der Nähe von Saalfeld stamme, ist den Angaben zufolge in der Vergangenheit bereits mehrfach an unterschiedlichen Orten mit der gleichen Geschichte in Erscheinung getreten, um auf diese Weise jeweils Kost und Logis zu erschwindeln. "Tatsächlich hat der Mann keinerlei Bezüge zur Kirche", erklärte die Polizei. Ihn erwarte nun eine Strafanzeige unter anderem wegen Betrugs und Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen. (stz)