Junge darf nicht zur Erstkommunion – weil er Autist ist
Weil ein Junge Autist ist und nicht sprechen kann, hat ihm seine Pfarrei im US-Bundesstaat New Jersey die Erstkommunion verboten. Ein Priester teilte den Eltern mit, der Junge sei aufgrund seiner Behinderung nicht in der Lage, "Recht von Unrecht zu unterscheiden", wie sein Vater Jimmy LaCugna am Dienstag auf Facebook postete. Anthony, so der Name des Achtjährigen, sei dem "Maßstab, der für seine Kommunion erforderlich ist" nicht gewachsen, hieß es weiter.
La Cugna zeigte sich erschüttert. Es sei schwer zu begreifen, warum sein Sohn als Gottes Kind "wegen seiner Sprachunfähigkeit vom katholischen Glauben ausgeschlossen wird". Den Vorfall sei eine "erbärmliche und entmutigende Tat" gegen ein Kind, "das nicht einmal in der Lage wäre, eine Sünde zu begehen, weil es einer der süßesten und unschuldigsten kleinen Jungen ist, die man je treffen würde". Der Vater rief dazu auf, den Post zu verbreiten, damit kein Kind und keine Familie das empfinden müsste, was seine Familie in den vergangenen Tagen fühlte. Damit hatte er Erfolg: Nahezu 10.000 Mal wurde der Post auf Facebook mittlerweile geteilt, dazu kamen tausende wütende Kommentare.
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Die Pfarrei reagierte am Mittwoch mit einem Facebook-Post und bezieht sich auf das Kanonische Recht im Canon 913 § 1: "Damit die heiligste Eucharistie Kindern gespendet werden darf, ist erforderlich, dass sie eine hinreichende Kenntnis und eine sorgfältige Vorbereitung erhalten haben, so dass sie das Geheimnis Christi gemäß ihrer Fassungskraft begreifen und den Leib des Herrn gläubig und andächtig zu empfangen in der Lage sind." Sei eine Person nicht bereit, könne das Sakrament verschoben werden, betont die Pfarrei. Sie habe zudem recherchiert, wie sie Schwerstbehinderten besser helfen könne.
Ein Versprechen für Anthony gehe aus dem Statement nicht hervor. "Es sagt nicht, dass Anthony dieses Jahr zur Kommunion gehen darf. Es sagt nicht, dass sie mit uns kooperieren werden", sagte Jimmy LaCugna dem US-Sender "WABC" am Donnerstag. Die Mutter ergänzte: "Ich will nur, dass mein Sohn behandelt wird wie alle anderen. Egal, ob durch die Kirche, die Schule oder die Gesellschaft. Er braucht die gleichen Rechte, die wir alle haben." Die gesamte Familie sei katholisch erzogen worden, betonte sie und beklagte, dass der Priester nie mit ihnen gesprochen habe und ihren Sohn nicht einmal kenne. (mpl)