"Mein Wunschkandidat": Viele positive Reaktionen auf Wahl Bätzings
Die Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat zahlreiche positive Reaktionen ausgelöst. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger gratulierte dem neuen Bischofskonferenz-Vorsitzenden und würdigte Bätzing für dessen Fähigkeit, Austausch und Dialog zu fördern. Er wünsche Bätzing, "dass er mit Geduld, Ausdauer und Klugheit die Einheit unter uns Bischöfen und mit dem Heiligen Vater stärkt, damit wir uns als Kirche mit aller Kraft für die Menschen einsetzen können", sagte Burger. Nur eine geeinte Kirche habe eine Zukunft.
Die deutschen Bischöfe wählten Bätzing (58) am Dienstag in Mainz zum neuen Vorsitzenden ihrer Konferenz und damit zum Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx. Bätzing ist seit 2016 Bischof von Limburg. In der Bischofskonferenz leitete er bislang die Unterkommission für den interreligiösen Dialog und arbeitete in der Kommission Weltkirche mit.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wünschte Bätzing auf Twitter "Gottes Segen und eine glückliche Hand". Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck teilte die Glückwünsche seines Bistums Essen auf Facebook. Münsters Bischof Felix Genn erklärte: "Georg Bätzing ist jemand, der integrieren, inspirieren und moderieren kann." Diese Fähigkeiten seien gefragt, wenn es um den Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland - den Synodalen Weg - gehe, "aber auch, wenn wir als Kirche wieder ein glaubwürdigeres Bild abgeben möchten".
Ackermann: "Er war mein Wunschkandidat"
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann freut sich nach eigenen Worten sehr über die Wahl Bätzings. "Er war mein Wunschkandidat", teilte Ackermann am Dienstag mit und fügte hinzu: "Er ist für die Bischofskonferenz und für die katholische Kirche in Deutschland jetzt der richtige Mann. Denn er kann gut integrieren und ist zugleich führungsstark."
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer wünscht Bätzing "viel Geschick und Weitsicht im Umgang mit Herausforderungen wie dem Synodalen Weg, die unsere deutsche katholische Kirche jetzt und in Zukunft zu bewältigen hat", heißt es in einem am Dienstag vom Bistum Hildesheim veröffentlichten Statement. Bätzing solle der katholischen Kirche in Deutschland eine Stimme und ein Gesicht geben und sie in Gesellschaft, Ökumene sowie im interreligiösen Dialog kraftvoll vertreten.
Für den Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst ist Bätzing ein erfahrener Brückenbauer und ein Mann des Ausgleichs, sagt der Oberhirte. Im Blick auf den Dialogprozess der katholischen Kirche zeigte sich Fürst davon überzeugt, dass Bätzing den begonnenen Synodalen Weg weiter gehen werde.
Laut Würzburgs Bischof Franz Jung hat der Wahlvorgang "sehr schnell gezeigt, dass es auf Bischof Bätzing hinauslaufen könnte". Er freue sich sehr über dieses Ergebnis und gratuliere Bätzing von Herzen zu dieser neuen Aufgabe, sagte Jung laut einer Mitteilung der Diözese. "Ich danke ihm für seine Bereitschaft, die Wahl anzunehmen angesichts der Aufgaben, die zu bewältigen sind." Es sei deutlich geworden, dass künftig keiner diese Aufgabe allein schultern könne und müsse, ohne die anderen Bischöfe miteinzubeziehen und auf ihre Kompetenz zu bauen, so Jung.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber gratulierte seinem Limburger Amtskollegen zu dessen Wahl und dankte ihm für seine Bereitschaft, die Aufgabe zu übernehmen. "Bischof Bätzing bringt dafür wichtige Qualifikationen mit. So hat er beispielsweise in seiner Zeit als Generalvikar des Bistums Trier wesentlich die dortige Synode mitgestaltet", sagte Gerber laut einer Mitteilung der Diözese. Diese Erfahrung könne er nun in den Fortgang des Synodalen Wegs und in weitere wichtige Prozesse der katholischen Kirche in Deutschland einbringen. Auch der emeritierte Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen gratulierte Bätzing zur Wahl und wünschte ihm "angesichts dieser großen und sicher nicht leichten Aufgabe" tiefes Vertrauen auf Gottes führende Begleitung. Zugleich versprach er ihm sein Gebet um den "Geist der Leitung" auf dem Weg in die Zukunft.
Dankbar über die Wahl zeigte sich Passaus Bischof Stefan Oster: "Ich gratuliere Georg Bätzing herzlich zur Wahl zum Vorsitzenden unserer Konferenz und bin dankbar, dass er sich nach der Wahl der Bischöfe dieser großen Herausforderung stellt", sagte Oster laut Diözese. "Ich erlebe ihn als einen bedachten, kommunikativen und geistlichen Mann und wünsche ihm von Herzen Gottes reichen Segen für diese Aufgabe." Der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, schreibt in einer Stellungnahme: "Ich wünsche dem neuen Vorsitzenden viel Kraft, sein Amt als Dienst an der Einheit in der Bischofskonferenz und darüber hinaus in der Kirche in Deutschland auszuüben." Der im vergangenen Juni von Papst Franziskus an das Gottesvolk in Deutschland gerichtete Brief mit der Ermutigung zur Evangelisierung könne Bätzing ein guter Leitfaden sein.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte in Bonn, er habe Bätzing als klugen und nachdenklichen Partner kennengelernt. Im von schweren Erschütterungen gezeichneten Bistum Limburg habe er es in kurzer Zeit zu hohem Ansehen gebracht. "Ihre Wahl ist für uns auch ein ermutigendes Zeichen, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Bischöfe gewillt ist, den Synodalen Weg konsequent und mit Erfolg fortzusetzen, um verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen", so Sternberg in einem Glückwunschschreiben.
Bedford-Strohm: "Ökumenisch höchst aufgeschlossenen"
Die evangelische Kirche erhofft sich von Georg Bätzing ökumenische Impulse. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erklärte in Hannover, er habe den Limburger Bischof "als ökumenisch höchst aufgeschlossenen und menschlich sehr angenehmen" Gesprächspartner erlebt. "Das lässt mich mit großer Zuversicht auf die zukünftige ökumenische Zusammenarbeit schauen". Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, schrieb in einem Glückwunschschreiben: "In Ihrer Wahl sehe ich mit Zuversicht eine sichere Lenkung des katholischen Kirchenschiffes Deutschlands in Zeiten einer scheinbar unsicheren Wettervorhersage." Ereignisse zukunftsweisender Bedeutung lägen nun in Bätzings Händen. "Dabei dürfen Sie uns brüderlich an Ihrer Seite wissen."
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) würdigte Bätzing als Reformer und starken Befürworter des Synodalen Weges. Für ihn sei die Frauenfrage "elementar für die Zukunft der Kirche", erklärte die kfd-Vorsitzende Mechthild Heil. "Daher freuen wir uns, mit ihm einen Fürsprecher für unsere Anliegen zu haben und die Diskussion auf Augenhöhe weiterführen zu können." Auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) gratulierte zur Wahl. "Wir wünschen Bischof Bätzing für seine Amtsführung viel Freude, Energie und Gottes Segen, ebenso Offenheit, Mut und die Bereitschaft zu konstruktiven Dialogen und Kooperationen", so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) nannte Bätzing "eine wichtige Stimme in Kirche und Gesellschaft". "Wir freuen uns darauf, jetzt gemeinsam mit ihm für die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland aktiv zu werden", so die BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth. Der BDKJ setze darauf, dass Bätzing die Anliegen der jungen Menschen weiterhin sehe und sich für sie stark mache. (tmg/KNA)
3.3., 17:20 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme von Augoustinos. 17:50 Uhr: Ergänzt um Stellungnahmen von Gerber und Algermissen. 4.3., 9:20 Uhr: Ergänzt um Stellungnahmen von Oster und Hanke.