Mitgliedschaft in Partei und Verband ausgeschlossen

KAB: AfD-Positionen sind unchristlich und menschenverachtend

Veröffentlicht am 10.03.2020 um 14:16 Uhr – Lesedauer: 

Ludwigshafen ‐ Katholische Gemeinden und Verbände distanzieren sich in diesen Tagen immer wieder von der AfD. Auch die Katholische Arbeitnehmerbewegung hat die Ansichten der Partei verurteilt – und dabei auf ihre Geschichte verwiesen.

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Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) können nach Auffassung des Verbandes nicht gleichzeitig der AfD angehören. Laut einer Erklärung der Delegierten beim Bundessausschuss am Wochenende in Ludwigshafen sind die Ansichten der Partei nicht mit dem Verständnis eines christlichen Menschenbildes und der Geschichte der KAB vereinbar. Die Programmatik und das Handeln der Partei lehne der Verband "als unchristlich und menschenverachtend" ab. 

"Die AfD ist keine Alternative, sondern trägt mit ihrer Fremdenfeindlichkeit, ihrer Intoleranz und der Nichtachtung der Menschenwürde zur Spaltung und Zerstörung der Gesellschaft bei", sagte KAB-Bundespräses Stefan Eirich laut einer Pressemitteilung. Besonders das öffentliche Wirken der Partei, das "durch Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Intoleranz, Nichtachtung der Menschenwürde und durch wiederholte Angriffe auf das Grundgesetz und die Demokratie gekennzeichnet ist", sei eine der Hauptursachen für "die um sich greifende Infektion mit rechtsradikalem Gedankengut", heißt es in der Erklärung.

Delegierte fordern entschiedenen Einsatz

Als katholischer Verband habe man sich von Anfang an für die Rechte ausländischer Arbeitnehmer eingesetzt. Dafür stünden vom NS-Regime Verfolgte Vertreter der katholischen Arbeiterbewegung wie Nikolaus Gross, Marcel Callo oder Bernhard Letterhaus. Die Delegierten forderten einen entschiedenen Einsatz gegen "die Ursachen des Übermaßes an Hass, Verblendung und Wahn", aus dem heraus die Täter von Hanau oder Halle gehandelt hätten.

Am Wochenende hatte sich auch der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) von der AfD distanziert und Vereinnahmungsversuche der Partei verurteilt. In Potsdam hatte der zuständige Propst nach der Wahl eines Mitglieds der AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" in den Pfarrgemeinderat einer katholischen Kirchengemeinde den Berliner Erzbischof Heiner Koch um Auflösung des Gremiums gebeten. (cbr)