Digitale Angebote und weitere Tipps

Kirche trotz Corona: So kann man weiter am Glaubensleben teilnehmen

Veröffentlicht am 12.03.2020 um 17:08 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Das Coronavirus schränkt zunehmend das kirchliche Leben ein. Wer wegen der Ansteckungsgefahr nicht am Gottesdienst oder am Gemeindeleben teilnehmen möchte, hat einige Alternativen – digital und analog. Katholisch.de präsentiert eine Auswahl.

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Die Verbreitung des Coronavirus hält die Welt in Atem – und damit auch die Kirche. In einigen Ländern wurden bereits Gottesdienste abgesagt, auch deutsche Bistümer mahnen zur Vorsicht und haben Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Doch auch abseits des Gottesdienstbesuchs kann man weiterhin am kirchlichen Leben teilhaben.

Gottesdienste im Livestream

Papst Franziskus feiert derzeit seine Morgenmessen in der Casa Santa Marta alleine – dafür werden sie auf der Website von "Vatican News" täglich ab 7 Uhr live gestreamt. Als zusätzlicher Service wird der Gottesdienst durch Radio-Vatikan-Mitarbeiter ins Deutsche übersetzt. Auch katholisch.de bietet ein Liveprogramm an. Unter anderem werden dort die Gottesdienste aus dem Kölner Dom gezeigt, die das Domradio wochentags um 8 und sonntags um 10 Uhr überträgt. Inzwischen streamen auch einige Bistümer Gottesdienste. Nicht zu vergessen sind die Fernseh- und Radiogottesdienste von öffentlich-rechtlichen Anstalten und Privatsendern. Aus internationalen Wallfahrtsorten werden ebenfalls Messen im Internet übertragen, etwa aus Assisi, Lourdes und Fatima.

Online-Gemeinschaften

In sozialen Netzwerken oder über Messenger wie WhatsApp oder Telegram haben sich User zu christlichen Communities zusammengeschlossen, die gemeinsam beten und geistliche Impulse austauschen. Die bekannteste und mitgliederstärkste ist die Online-Gemeinde des Youtubers Ludwig Martin Jetschke alias "Lingualpfeife". Auf Twitter findet täglich um 7 Uhr die Twaudes (von "Twitter" und Laudes") und um 21 Uhr die Twomplet (von "Twitter" und "Komplet") statt. Unter #twaudes und #twomplet wird gemeinsam gebetet und werden Fürbitten getwittert. Wer aktiv mitmachen möchte, muss sich bei Twitter anmelden. Die Netzgemeinde "da_zwischen" versendet über Messenger-Dienste montagmorgens einen Impuls, freitags gibt es eine Nachricht zum Wochenabschluss – und manchmal auch einen "Überraschungsimpuls" zwischendurch. Anmelden kann man sich dazu auf der Website. Wer kein Fan von Messenger-Diensten ist, kann die Beiträge auch per Mail abonnieren. Ähnlich wie "da_zwischen" funktioniert die Initiative "einfach gemeinsam beten".

Bild: ©Fotolia.com/Nailia Schwarz (Montage)

In sozialen Netzwerken oder über Messengerdienste haben sich User zu christlichen Communities zusammengeschlossen.

Digitale Fastenimpulse

Aktuell ist Fastenzeit – und aus diesem Anlass bieten einige Bistümer, Ordensgemeinschaften und andere kirchliche Organisationen Online-Fastenimpulse an. Eine Auswahl finden Sie hier.

Gebets-Apps

Es gibt inzwischen eine Fülle an Apps, die beim Beten helfen. Eine davon wird sogar von beinahe ganz oben gutgeheißen: "Click To Pray", die Gebets-App des Papstes. Das von den Jesuiten geleitete Gebetsapostolat lädt dazu ein, für die monatlichen Gebetsanliegen des Papstes zu beten. Dreimal täglich bekommen die Nutzer einen Gebetsimpuls von ein bis drei Sätzen auf ihr mobiles Gerät. Die Impulse sind auch auf der Website von "Click To Pray" abrufbar. Ähnlich funktionieren Angebote wie "App2Heaven" oder die vom Erzbistum Köln entwickelte App "Gott offen".

Bild: ©KNA (Symbolbild)

Das Stundenbuch gibt es auch als App und online auf katholisch.de

Stundenbuch online

Die Tageszeitenliturgie kann sich jeder kostenlos mit der App "Stundenbuch" auf sein Smartphone herunterladen. Außerdem kann die App mit virtuellem Glockenläuten an die Gebetszeiten erinnern. Herausgegeben wird sie vom Katholischen Pressebund in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Liturgischen Institut. Bei katholisch.de ist das Stundenbuch auch als Internetseite aufrufbar.

Hausgottesdienste feiern

Ein Hausgottesdienst kann zwar nicht die Heilige Messe ersetzen – dennoch bietet er die Möglichkeit zur Besinnung und zum gemeinsamen Gebet, beispielsweise in der Familie. Eine Anleitung zu einer Feier gibt es im Gotteslob. Auch die Deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Facebook-Seite einen Ablaufplan für einen Hausgottesdienst veröffentlicht – und zwar den der deutschen Gemeinde in Hongkong. Diese hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, während der Corona-Pandemie Gottesdienste zu Hause zu feiern.

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Bibelstudium

Die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen auf das öffentliche Leben können Gläubige auch dazu nutzen, intensiv die Bibel zu studieren. Das lässt sich auch mit einem Online-Angebot verknüpfen. Das Katholische Bibelwerk etwa bietet auf seiner Website Auslegungen zum jeweiligen Sonntagsevangelium sowie einen detaillierten Bibelleseplan. Diesen gibt es auch per App. Ähnliche Hilfen zur Bibellektüre bietet die evangelische Deutsche Bibelgesellschaft an.

"Offline" beten

Last but not least: Warum nicht einfach die Hände falten und beten – so, wie es viele Katholiken von klein auf kennen? Das Gotteslob etwa bietet eine Vielzahl an Gebeten für alle möglichen Anlässe.

Von Matthias Altmann