Katholische Erwachsenenbildung: Corona ist für uns existenzbedrohend
Die Katholische Erwachsenenbildung Deutschlands (KEB) befürchtet, dass viele Träger die Ausfälle durch das Coronavirus nicht überstehen werden. Insbesondere kleinere Bildungshäuser, die nicht durch Kirchensteuermittel finanziert werden, dürften wegen ihrer Gemeinnützigkeit keinerlei Vermögen aufbauen, sagte KEB-Bundesgeschäftsführerin Andrea Heim katholisch.de am Mittwoch. Bei Unterrichtsausfällen fielen die Einnahmen weg, die Kosten liefen jedoch weiter. "Da ist ganz schnell Ende."
Betroffen sind laut KEB vor allem Träger im ländlichen Raum. Dort sei die katholische Erwachsenenbildung allerdings oft der einzige Zugang zu Bildung. "Wenn es diese Träger nicht mehr gibt, bricht die Bildung in der Fläche weg", so Heim. Viele Initiativen seien bereits jetzt finanziell "auf Kante genäht", da werde es "schnell sehr schwierig".
Probleme für alle Häuser
Doch auch größere, finanziell besser ausgestattete Häuser bekämen Probleme. Fördermittel für das kommende Jahr berechneten sich nach den geleisteten Unterrichtsstunden im laufenden Jahr. Durch den weitreichenden Unterrichtsausfall drohe allen Häusern der Wegfall dieser Gelder.
Die KEB fordert einen "Schutzschirm" für die Erwachsenenbildung, um die derzeit erlittenen Verluste auszugleichen. Zudem dürfe sich der Unterrichtsausfall nicht auf aktuelle und künftige Fördermittel auswirken. Ähnliches fordert auch die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke. "Bildung ist systemrelevant" betonte die KEB-Bundesvorsitzende Elisabeth Vanderheiden in einer Mitteilung. "Wer heute die Bildung im Stich lässt und die Erwachsenenbildung aus dem Blick verliert, wird die Folgen langfristig spüren." (cph)