Erzbistum Hamburg: Öffentliche Gottesdienste nicht vor dem 10. Mai!
16:55 Uhr: Erzbistum Hamburg: Öffentliche Gottesdienste nicht vor 10. Mai
Im Erzbistum Hamburg bleiben öffentliche Gottesdienste wegen der Corona-Pandemie vorerst weiter ausgesetzt. "Wir gehen davon aus, dass es frühestens ab dem 10. Mai wieder möglich ist, Gottesdienste mit Gemeinde zu feiern, sofern die Vorgaben der Gesundheitsämter und Behörden eingehalten werden", schreibt Generalvikar Ansgar Thim in einem am Mittwoch an alle Pfarrer der Diözese versandten Brief, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Auszügen vorliegt. Die Bestimmungen in den drei Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, auf deren Gebieten sich das Erzbistum erstreckt, stünden noch nicht fest, erläutert Thim in dem Schreiben. "Unsere Katholischen Büros werden in den kommenden Tagen Verhandlungen führen und für uns klären, was gegebenenfalls in naher Zukunft unter Auflagen durchführbar sein wird."
Bis dahin bleibe es bei den derzeit geltenden Bestimmungen, betonte der Generalvikar. Auch Freiluft-Gottesdienste, die nach einer Änderung der staatlichen Vorschriften in Mecklenburg-Vorpommern wieder erlaubt sind, sollten unterbleiben. "Bei allen Gedanken in Richtung Lockerungen müssen wir nach wie vor auf den Schutz der Schwächeren und die Solidarität aller achten", so Thim. Er kündigte an, rechtzeitig vor dem 10. Mai neue Handlungsempfehlungen für das Erzbistum Hamburg herauszugeben, in denen auch Informationen zum Umgang mit Firmungen, Erstkommunionfeiern und Hochzeiten enthalten seien.
Erzbischof Stefan Heße von Mitte März bis Ende April öffentliche Gottesdienste im Erzbistum Hamburg ausgesetzt. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verzögern, hatten die meisten Bundesländer religiöse Feiern verboten. Als erste erlaubten Sachsen und Thüringen in dieser Woche wieder öffentliche Gottesdienste unter Beachtung von Auflagen. (KNA)
16:50 Uhr: Auftakt der Wallfahrt in Werl abgesagt – Becker weiht Erzbistum Maria
Der kirchliche Auftakt zur Pilgersaison im Marienwallfahrtsort Werl entfällt. "Die Eröffnung einer Wallfahrt ohne Wallfahrer ist nicht passend", erklärte Leiter Gerhard Best am Mittwoch. Traditionell findet am 1. Mai ein Gottesdienst zum Saisonbeginn statt.
Die für Mai geplanten Wallfahrten seien abgesagt, so Best. Erzbischof Hans-Josef Becker werde aber wie geplant am 10. Mai in der Werler Wallfahrtsbasilika die Weihe des Erzbistums an die Gottesmutter Maria erneuern. "Das Erzbistum Paderborn der Fürsprache der Gottesmutter anzuvertrauen und gemeinsam mit ihr um den Segen Gottes zu bitten, das ist uns eine gute und lebendige Tradition", so Becker. Die Erneuerung der Weihe findet alle drei Jahre statt.
Derzeit beraten viele Bundesländer darüber, Gottesdienste unter Auflagen für die Allgemeinheit wieder zu öffnen. Großveranstaltungen sind wegen des Coronavirus jedoch bis Ende August untersagt. Die Wallfahrtsbasilika in Werl ist wie viele andere Kirchen für das persönliche Gebet zugänglich. Seit 1661 wird das Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" in Werl verehrt. Die Stadt zählt zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten Deutschlands. (KNA)
16:35 Uhr: Religionsführer in Israel beten gemeinsam um Rettung vor Pandemie
Mit einem einzigartigen Schritt haben sich Religionsführer in Israel gegen das Coronavirus gewandt. "Hunderttausende sind gestorben, Millionen sind erkrankt. Rette, flehen wir Dich an, oh Herr", beteten jüdische, christliche, muslimische und drusische Vertreter am Mittwochnachmittag in Jerusalem gemeinsam. Das eigens für den Anlass erstellte Gebet wurde wegen der strikten Einschränkungen im Kampf gegen Covid-19 im Internet übertragen. Gott möge die Kranken heilen und die Plage von seiner Welt abzuwenden, beteten die Religionsvertreter. Abschließend rezitierten sie Psalm 121, mit dem sich Jerusalempilger unter den Schutz Gottes stellten und um seinen Segen baten. In Israel wird der Psalm auch am Gedenktag für gefallene israelische Soldaten und Terroropfer (Jom HaZikaron) gebetet, der am Dienstag (28. April) begangen wird.
Das Coronavirus kenne keine Grenzen zwischen Religionen, Rassen oder politischen Parteien, sagte Patriarchatsleiter Erzbischof Pierbattista Pizzaballa der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Wir sind vereint in der Krankheit, und das hat eine Menge Grenzen und Vorurteile zwischen uns zerstört." Er äußerte die Hoffnung, diese Einheit könne auch nach dem Ende der Corona-Krise fortgesetzt werden. Der Moderator des Treffens, der im interreligiösen Dialog engagierte britische Rabbiner David Rosen, bezeichnete es als historisch. "Die religiösen Führer dieses Landes sind erstmals überhaupt zusammengekommen, um gemeinsam ein Gebet zu sprechen um göttliche Gnade und Mitgefühl im Moment, in dem wir durch eine Pandemie herausgefordert sind", so Rosen. Das Zusammentreffen sei zugleich "wundervoll und traurig". Selbst jene, die "üblicherweise nicht so offen gegenüber dem interreligiösen Dialog sind", seien zum gemeinsamen Gebet zusammengekommen, wenn es auch "eine Tragödie, Schmerz und Leiden sind, die uns trotz theologischer Spannungen zusammengebracht haben".
Das live übertragene interreligiöse Gebet ging laut Veranstaltern zurück auf eine Initiative verschiedener Behörden und Organisationen, darunter das israelische Oberrabbinat sowie der Weltrat der religiösen Führer. Neben den sephardischen und aschkenasischen Oberrabbinern Jitzchak Josef und David Lau nahmen der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. sowie der Leiter des katholischen Patriarchats Erzbischof Pizzaballa ebenso wie ranghohe muslimische und drusische Vertreter teil. Die Veranstalter hatten laut Mitteilung weltweit Millionen Online-Teilnehmer unter https://vimeo.com/event/41341 erwartet. (KNA)
15:50 Uhr: Vatikan will ab Mai schrittweise zu Normalbetrieb zurückkehren
Der Vatikan will ab Mai seine Corona-Schutzvorkehrungen lockern. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin beriet darüber am Mittwoch laut einer Pressemitteilung mit Leitern der Kurienabteilungen und Einrichtungen des Heiligen Stuhls. Demnach ist eine schrittweise Wiederaufnahme des regulären Betriebs geplant, jedoch unter Beibehaltung von Maßnahmen, die Ansteckungen verhindern sollen. Einzelheiten wurden nicht genannt.
Mit der Ausbreitung des Virus hatte der Vatikan analog zu Italien Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen erlassen und teilweise Heimarbeit eingeführt. Nach Aussage von Beschäftigten sind die Vorgaben aber schwer umzusetzen, etwa weil Geheimhaltungsvorschriften die Mitnahme von Akten aus Diensträumen verbieten oder technische Voraussetzungen für mobiles Arbeiten fehlen. Am Montag hatte der Vatikan den neunten Corona-Fall unter den Beschäftigten gemeldet. (KNA)
15:40 Uhr: Bistum Erfurt will ab Samstag öffentliche Gottesdienste feiern
Trotz der Aufhebung des Verbots in Thüringen ab diesem Donnerstag will das Bistum Erfurt öffentliche Gottesdienste erst ab kommenden Samstagabend feiern. Die entsprechenden Schutzmaßnahmen benötigten Sorgfalt und Zeit zur Vorbereitung, erklärte Generakvikar Raimund Beck am Mittwoch. Ein Schutzkonzept wolle das Bistum an diesem Donnerstag veröffentlichen.
Beck äußerte sich erfreut, "dass nach Wochen, in denen keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden konnten, wieder Gottesdienste, insbesondere Heilige Messen mit Gemeindemitgliedern gefeiert werden können". Zugleich betonte er in einem Schreiben an die Geistlichen des Bistums, die Gottesdienste seien so zu gestalten, dass die Gefahr der Ansteckung mit dem Virus maximal vermieden werde. (mal/KNA)
14:50 Uhr: Corona-Kabinett soll über Lockerungen für Gottesdienste beraten
Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung wird voraussichtlich in der kommenden Woche über mögliche Lockerungen für Gottesdienste beraten. Dieses Ziel formulierte am Mittwoch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Derzeit werde dazu ein konzeptionelles Grundgerüst erarbeitet. Die Bundesregierung strebt nach eigenen Angaben bundesweit möglichst einheitliche Regeln für alle Religionsgemeinschaften an. Auch bei Gottesdiensten sollen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
Am Freitag hatte es im Innenministerium bereits ein Treffen mit Vertretern beider großer Kirchen, der orthodoxen Bischofskonferenz, von Muslimen und des Zentralrats der Juden zu diesem Thema gegeben. Dabei wurde eine Lockerung "zeitnah" nach dem 30. April in Aussicht gestellt. An diesem Tag wollen Bund und Länder das nächste Mal über weitere Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie beraten. Am Montag war noch von einem weiteren Gespräch mit Vertretern von Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften vor diesem Termin die Rede gewesen.
Als erstes Bundesland erlaubt Sachsen seit Montag bereits wieder Gottesdienste, allerdings nur im kleinen Rahmen mit bis zu 15 Teilnehmern. In Berlin sollen ab dem 4. Mai wieder Gottesdienste mit bis zu 50 Teilnehmern möglich sein. Andere Länder hatten Lockerungen im Mai in Aussicht gestellt. (KNA)
14:05 Uhr: Thüringen erlaubt ab Donnerstag öffentliche Gottesdienste
Überraschend lässt der Freistaat Thüringen ab diesem Donnerstag wieder öffentliche Gottesdienste zu. Wie die Landesregierung am Mittwoch bekannt gab, sind religiöse Versammlungen in geschlossenen Räumen mit bis zu 30 Teilnehmenden und unter freiem Himmel mit bis zu 50 Teilnehmenden ohne Antrag auf Genehmigung erlaubt. Ursprünglich sollten die Beschränkungen für Versammlungen und damit auch für Gottesdienste infolge der Corona-Pandemie erst ab 3. Mai gelockert werden.
Bedingung ist, dass die verordneten Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden. Teilnehmern mit Symptomen einer COVID-19-Erkrankung sowie "mit jeglichen Erkältungssymptomen" sind ausgeschlossen. Der Veranstalter habe die erforderliche Sicherstellung der Hygienevorschriften in einem Schutzkonzept zu konkretisieren und zu dokumentieren, so die Landesregierung.
Das Nachbarland Sachsen hatte als erstes Bundesland nach fünf Wochen öffentliche Gottesdienste in geschlossenen Räumen wieder erlaubt. Sie sind dort seit Montag mit maximal 15 Teilnehmenden unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften möglich. (KNA)
14 Uhr: Bistum Würzburg bezahlt Beatmungsgeräte für Klinik in Tansania
Das Bistum Würzburg hat zwei Beatmungsgeräte für ein kirchliches Krankenhaus in der tansanischen Partnerdiözese Mbinga finanziert. Wie Pastoralreferent Burkhard Pechtl am Mittwoch auf Anfrage berichtete, wurden die Geräte bei einem tansanischen Lieferanten beschafft und sind am Montag am Bestimmungsort Litembo eingetroffen. Dafür habe das Bistum Würzburg auf Wunsch der dortigen Ärzte einen mittleren fünfstelligen Betrag zur Verfügung gestellt.
Laut Pechtl gibt es mittlerweile in allen Teilen Tansanias bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Seit Montag sei auch das Bistumsgebiet von Mbinga betroffen. Der Patient werde bisher allerdings daheim versorgt. Der Mitarbeiter des Referats Mission-Entwicklung-Frieden, der selbst längere Zeit in Mbinga gearbeitet hat, geht von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Viele Menschen hätten in dem ostafrikanischen Land keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen. Außerdem werde nur wenig getestet.
Die katholische Kirche ist nach seiner Darstellung in Tansania ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Ausbreitung der Infektionen. Die Bischöfe hätten ihre Priester angewiesen, bei jedem Sonntagsgottesdienst in ihrer Predigt auch Gesundheitsaufklärung zu betreiben. Die Pfarrer sind laut Pechtl Autoritätspersonen in Tansania, denen eher geglaubt werde als Regierungsvertretern. Im neuen Diözesanradio "Hekima" (auf Deutsch: Weisheit) würden aktuelle Informationen in alle Dörfer des Matengo-Hochlandes verbreitet. Die Kirche rufe die Menschen etwa dazu auf, ihr Immunsystem durch vitaminreiche Kost zu stärken und unterweise sie zum Anbau verschiedener Gemüsesorten in ihren Gärten. (KNA)
13:45 Uhr: Mindestens 70 spanische Geistliche an Corona gestorben
In Spanien sind seit Ausbruch der Corona-Pandemie mindestens 70 Priester und Ordensleute wegen des Virus gestorben. Das bestätigte am Mittwoch die Spanische Bischofskonferenz auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine genaue Opferzahl könne nicht genannt werden, da bei vielen der Verstorbenen kein Virustest gemacht worden sei. Man gehe aber von 65 bis 75 Todesopfern im spanischen Klerus aus.
In der Mehrzahl handele es sich um Diözesanpriester und Ordensleute, die sich in ihren Gemeinden um Infizierte kümmerten oder an Orten mit hohem Ansteckungsrisiko wie etwa in Altenheimen oder Krankenhäusern wirkten, hieß es. In die Statistik seien noch nicht die pensionierten Geistlichen und Ordensleute einbezogen, die in Seniorenheimen, Klöstern oder religiösen Institutionen lebten.
Aufgrund lange fehlenden Schutzmaterials und verspäteter Abschottung starben in Spaniens Altenheimen nach neuesten Schätzungen rund 14.000 Menschen am Coronavirus. Mit fast 22.000 registrierten Todesopfern und 210.000 Infektionsfällen ist Spanien nach den USA das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung wollte das Parlament in Madrid noch am Mittwoch eine zweite Verlängerung des Alarmzustands und der strikten Ausgangssperre bis 9. Mai verabschieden. (KNA)
13:30 Uhr: Münchner Erzbistum hilft Ecuador im Kampf gegen Corona
Mit einem zwei Millionen Euro umfassenden Paket für Hilfen im Bereich Gesundheit, Bildung und Sozialem will die Erzdiözese München und Freising ihrem Partnerland Ecuador beistehen. Der südamerikanische Staat ist schwer von der Corona-Pandemie betroffen, wie die Pressestelle des Erzbistums am Mittwoch in München mitteilte. Das Geld sei im Haushalt 2020 eingeplant und solle nun vor allem dafür genutzt werden, auf die Folgen der Pandemie zu reagieren. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx gab laut Mitteilung am Dienstag in einer ersten Tranche Mittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro frei. Weitere 900.000 Euro sollen im Verlauf des Jahres gezielt vergeben werden. "Damit leisten wir einen Beitrag, um die Folgen der Infektionswelle zu lindern, die die Ärmsten besonders hart trifft und soziale Spannungen in dem Land weiter verschärft", sagte Marx.
Dem Gesundheitssystem in Ecuador droht den Angaben zufolge der Kollaps. Offiziell stünden landesweit gerade einmal 1.183 Plätze auf Intensivstationen zur Verfügung - bei rund 17 Millionen Einwohnern. Von den an Covid-19 Erkrankten seien rund 40 Prozent Ärzte, Pflegepersonal und Techniker von Krankenhäusern. Trotz staatlicher Reformen hätten Teile der Bevölkerung keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Zudem seien durch die Wirtschaftskrise im Nachbarland Venezuela Hunderttausende nach Ecuador geflohen. Diese Migranten seien durch die Corona-Krise besonders in ihrer Existenz bedroht. Einige Diözesen in Ecuador unterhalten kleinere Krankenhäuser mit verschiedenen Fachrichtungen, die mit dem Geld aus Bayern unterstützt werden sollen, wie es heißt. Außerdem sei vorgesehen, Schutzmasken für kirchliche Gesundheitseinrichtungen, Seelsorger und freiwillige Helfer zu beschaffen. Letztere versorgten etwa Menschen in ihren Pfarreien mit Lebensmittelpaketen.
Auch der Diözesanrat der Katholiken steht eigenen Angaben nach in intensivem Austausch mit Vertretern der nationalen Laienorganisation Ecuadors. Für Juni war der Besuch einer Delegation aus Ecuador in München geplant, der nun entfällt. Dabei hätte es vor allem um die in der Amazonas-Synode diskutierten Themen gehen sollen, insbesondere um die Verantwortung für Schöpfung und Umwelt. (KNA)
13:15 Uhr: Frankreich will keine Gottesdienste vor Mitte Juni erlauben
In Frankreich sollen bis mindestens Mitte Juni keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden. Unter bestimmten Bedingungen könnten dann Kirchen wieder öffnen, berichten französische Medien (Mittwoch). Zuvor hatten Religionsvertreter an einer zweistündigen Telefonkonferenz mit Staatspräsident Emmanuel Macron teilgenommen.
Frankreichs Bischöfe hatten zuvor gefordert, ab 11. Mai wieder öffentliche Gottesdienste feiern zu dürfen. Jeder nehme die Ausgangssperre ernst, habe aber auch den Wunsch, dass der Alltag wieder beginne, sagte der Bischofskonferenzvorsitzende, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort von Reims. Eine der Herausforderungen bei der schrittweisen Öffnung der Ausgangssperre bestehe darin, "eine Vermischung der Bevölkerungen der Regionen zu vermeiden".
Frankreichs Oberrabiner Haim Korsia sagte nach dem Treffen: "Alle haben große Verantwortung gezeigt, und das wird auch so bleiben." Es gebe "ein Gefühl der Einheit unter uns allen". Im Vordergrund müsse die Gesundheit der Bevölkerung stehen. (KNA)
13:05 Uhr: Adveniat gibt 2,5 Millionen Euro Corona-Hilfe für Lateinamerika
Das katholische Hilfswerk Adveniat stellt weitere 2,5 Millionen Euro für die Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen in Lateinamerika bereit. Mit derartiger Solidarität könnten Christen dazu beitragen, die Krise zu bewältigen, sagte Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch in Essen während einer digitalen Pressekonferenz. Bereits Ende März hatte Adveniat 100.000 Euro Corona-Soforthilfe bereitgestellt.
Die arme Bevölkerung Lateinamerikas sei der Krise schutzlos ausgeliefert, erklärte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz. Medizinische Behandlung könnten sich benachteiligte Menschen oft nicht leisten, in den überfüllten Armenvierteln könnten sie kaum Abstand halten und auf dem Land sowie im Regenwald mangele es häufig an gesundheitlicher Versorgung. Zudem arbeiteten viele Arme im informellen Sektor, etwa als Straßenverkäufer. "Sie leben von der Hand in den Mund", sagte Heinz. Ausgangssperren, die es mancherorts gebe, brächten die Menschen jetzt in Schwierigkeiten. Beinahe eine Million Euro des Corona-Sondertopfs sind Heinz zufolge bereits verplant. So besorgten Adveniat-Partner in Kolumbien Lebensmittel für 1.800 Menschen, unter anderem für Indigene und für Flüchtlinge aus Venezuela. In Guatemala seien mehr als 30.000 Schutzmasken für medizinisches Personal und ehrenamtliche Helfer angeschafft worden.
Bislang sind in Lateinamerika vor allem Brasilien, Chile, Peru, Ecuador und Kolumbien von der Pandemie betroffen. In Brasilien zählte die Johns Hopkins Universität am Mittwoch gut 43.000 bestätigte Infizierte und rund 2.800 Tote. "Wir erwarten, dass die Zahlen wesentlich höher werden", mahnte Heinz. In den Ländern werde nicht so viel getestet wie in Deutschland. Overbeck befürchtete zudem, dass die Zahlen in einigen Staaten aus politischen Erwägungen verharmlost würden. (KNA)
13 Uhr: Bistum Görlitz sagt traditionelle Kinderwallfahrt ab
Das Bistum Görlitz hat seine traditionelle Kinderwallfahrt von Wittichenau zur Wallfahrtskirche in Rosenthal wegen der Corona-Pandemie für dieses Jahr abgesagt. Eigentlich sollte die Wallfahrt mit rund 350 Kindern aus den Pfarreien des Bistums am 15. und 16. Mai stattfinden. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt äußerte sein Bedauern, dass die Wallfahrt als wiederkehrender Höhepunkt im Jahreskreis in diesem Jahr ausfallen müsse. Zugleich betonte er aber, dass er sich zuversichtlich auf ein Wiedersehen mit allen Kindern im kommenden Jahr freue. (stz)
12:45 Uhr: Deutsche Bischöfe werben für bessere Versorgung Sterbender
Eine bessere Versorgung sterbenskranker und sterbender Menschen in Deutschland fordert die Deutsche Bischofskonferenz. Die gegenwärtige Corona-Krise mache deutlich, wie verwundbar und schutzbedürftig menschliches Leben sei, erklärten die Bischöfe am Mittwoch in Bonn. Deshalb sei eine Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung notwendig.
"Dieser Ausnahmezustand fordert unsere Solidarität und Rücksichtnahme in bisher ungekannter Weise heraus", sagte der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke. "Als Gesellschaft können wir aus dieser Situation nur gestärkt hervorgehen, wenn wir das Leben neu zu sehen lernen als das, was es ist: eine kostbare Gabe Gottes, die es gerade in ihrer Zerbrechlichkeit zu schützen gilt." Hauke ist als Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Diakonische Pastoral" der Pastoralkommission der Bischofskonferenz mit zuständig für die ökumenische "Woche für das Leben", die am kommenden Samstag in Augsburg eröffnet worden wäre. In diesem Jahr kann sie erstmals in ihrer über 25-jährigen Geschichte nicht stattfinden.
Der Erfurter Weihbischof erneuerte die Kritik der Bischöfe am Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Suizidbeihilfe vom Februar. Die Richter hatten darin das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung aufgehoben. "Das Urteil ist nicht mit dem christlichen Verständnis eines durch Gott geschenkten Lebens, das der Mensch vor Gott verantwortet, vereinbar, da es die Selbstbestimmung über das Ende des Lebens als absolut setzt", sagte Hauke. "Eine Normalisierung der Angebote der Selbsttötung kann mitunter alte und kranke Menschen dem Druck einer Gesellschaft aussetzen, die das menschliche Leben immer mehr an seiner Leistungsfähigkeit und seinem Nutzen bemisst." Wenn der Eindruck erweckt werde, dass die Selbsttötung ein gesellschaftlich akzeptierter Weg sei, sei die Menschenwürde auf fundamentale Weise bedroht. Die Bischöfe warben um Unterstützung für diejenigen, die sich medizinisch, pflegerisch und seelsorglich um Sterbende bemühen und ihnen ein "Leben im Sterben" ermöglichten. Hauke kündigte an, die Bischöfe erarbeiteten derzeit ein Grundlagenpapier zur palliativen und seelsorglichen Begleitung Sterbender. (KNA)
12:40 Uhr: Österreichs Bischöfe zu Gottesdienstöffnung: Freude und Vorsicht
Österreichs Bischöfe haben sich vorsichtig optimistisch über die ab 15. Mai geltende schrittweise Öffnung von Gottesdiensten gezeigt. "Wir alle wünschen uns eine möglichst schnelle Rückkehr zur vollen Normalität", sagte Kardinal Christoph Schönborn der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Leider sei aber laut Fachleuten ein gemeinsames Feiern über längere Zeit in einem geschlossenen Raum eine "beträchtliche Gefahr für die Ausbreitung des Coronavirus - deutlich mehr als etwa das Einkaufen", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. Da also Menschenleben in Gefahr seien, brauche es "einen kreativen und gesundheitlich verantwortbaren Weg", erklärte Schönborn. "Gott sei Dank ist ja vieles, was das Christsein ausmacht, ungehindert möglich - etwa das Gebet zu Hause und in den Kirchen (die längst schon vor den Baumärkten offen waren) und die gute Tat für den Nächsten", so der Wiener Erzbischof.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner schrieb auf Facebook: "Ich freue mich außerordentlich, dass wir in Bezug auf das religiöse Leben einen ersten Schritt in Richtung Normalität gehen können." Die Erfahrung, Ostern nicht in gewohnter Form feiern zu können, sei schmerzlich gewesen. "Unsere Nächstenliebe drückte und drückt sich dieser Tage in vielen Bereichen im Verzicht aus. Und dennoch ist spürbar: Die Sehnsucht, wieder in Gemeinschaft feiern zu können, ist bei uns allen groß." Er dankte allen, "die dieser Tage Opfer bringen und damit einen Dienst für die Gesundheit vieler Menschen tun".
Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl zeigte sich "froh, dass wir bald zu einer Form des gemeinsamen Feierns zurückkehren können, selbst wenn das zuerst nicht so sein wird, wie wir es vor Corona gewohnt waren und es so manchen Einschränkungen unterliegen wird". Der laute Ruf der Menschen nach Gottesdiensten sei ein schönes Zeichen dafür, "dass der gelebte und gemeinsam gefeierte Glauben in unserem Land ein Grundbedürfnis ist", sagte er der Wiener Presseagentur Kathpress. In den letzten Wochen geschaffene neue Angebote "vom Livestream bis zum Feierbehelf für daheim" sollten fortgesetzt werden. "Die Pandemie zeigte uns, wie vielfältig wir unseren Glauben leben können", so der Bischof. (KNA)
12:35 Uhr: Schutzkonzept für "Wiederbelebung" des religiösen Lebens
In Rheinland-Pfalz treffen die Religionsgemeinschaften nach Angaben der Landesregierung Vorkehrungen für eine "baldige Wiederbelebung des öffentlichen religiösen Lebens". Laut Kultur-Staatssekretär Denis Alt (SPD) könnten auf Grundlage der von den Kirchen und Gemeinschaften vorgelegten Schutzkonzepte mögliche Lockerungen der Corona-Bekämpfungsverordnung durch die Länder "ab Mai erfolgen", teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Mainz mit. Am Dienstag hatte es eine Telefonkonferenz des Staatssekretärs mit Vertretern der Religionsgemeinschaften im Land über mögliche Schutzkonzepte gegeben.
"Die freie Religionsausübung ist für uns als Landesregierung ein hohes Gut", sagte Alt. "Wir wollen daher gute, pragmatische Lösungen finden, das religiöse Miteinander in Rheinland-Pfalz wieder möglich zu machen und Gottesdienste und Gebete durchzuführen." Dabei müsse aber die Gesundheit aller im Vordergrund stehen, so der Staatssekretär weiter. Ein mögliches Schutzkonzept solle demnach folgende Elemente beinhalten: Die Einhaltung der allgemein geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen, also "in geschlossenen Räumen je zehn Quadratmeter Fläche eine Person" bei einem Mindestabstand von 1,5 Metern. Zudem eine Beschränkung der Aufenthaltszeit auf maximal eine Stunde und eine Verhinderung von Personenansammlungen bei Betreten und Verlassen der Gebäude. "Von gemeinsamem Gesang und Chören soll abgesehen werden", hieß es weiter. Alltagsmasken sollen vorgeschrieben werden.
Ein Großteil der Religionsgemeinschaften betonte den Angaben zufolge den Wunsch, Gottesdienste und gemeinsame Gebete unter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorgaben "alsbald" wieder durchzuführen. An der Telefonkonferenz nahmen Vertreter der christlichen Kirchen sowie der jüdischen und muslimischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz teil. (KNA)
12:30 Uhr: Corona-Geldstrafe wegen Kirchenprozession in Sankt Petersburg
Wegen Verstoßes gegen die Corona-Vorschriften ist ein Priester im russischen Sankt Petersburg zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Geistliche habe zum orthodoxen Osterfest am vergangenen Sonntag eine Prozession auf der Prachtstraße Newski-Prospekt organisiert, an der mindestens 15 Personen teilgenommen hätten, berichten russische Medien (Dienstagabend) unter Berufung auf das Bezirksgericht. Nach zwölf Minuten hätten Polizisten den nicht erlaubten Umzug gestoppt.
Das Gericht verhängte eine Strafe von 10.000 Rubel (120 Euro). Vor Gericht plädierte der Priester laut den Angaben auf nicht schuldig und beteuerte, er habe alle Hygieneregeln befolgt. 2017 soll die russisch-orthodoxe Kirche den Geistlichen für drei Jahre vom Dienst suspendiert haben, weil er Kritik an Patriarch Kyrill I. geäußert habe.
Sankt Petersburg verzeichnet mit rund 2.000 Infizierten nach der Region Moskau die meisten Corona-Fälle in Russland. Elf Corona-Patienten starben laut Medienberichten in der Stadt. (KNA)
12:15 Uhr: Brandenburgs Innenminister für weitgehende Gottesdienst-Zulassung
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) wirbt für eine Wiederzulassung von Gottesdiensten ab 4. Mai ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl. Bedingung müsse aber sein, dass die wegen der Corona-Pandemie verordneten Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden, sagte Stübgen am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags. Der Berliner Senat hatte am Dienstag angekündigt, unter denselben Bedingungen ab 4. Mai Gottesdienste mit maximal 50 Teilnehmenden zu erlauben.
Zur Begründung seiner Position erklärte Stübgen, manche Dorfkirchen wären mit 50 Gottesdienstbesuchern überfüllt. In den Stadtkirchen dagegen könnten 50 Teilnehmende die Abstandsregeln gut einhalten. Die Landesregierung will an diesem Donnerstag eine Neuregelung zu den Gottesdiensten beschließen. Derzeit sind in Brandenburg bereits Taufen und Trauerfeiern mit bis zu 20 Teilnehmenden gestattet.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, ab Anfang Mai sollten Gottesdienste "in sehr klarem Rahmen wieder ermöglicht" werden. Sie verwies auf die Vereinbarung der Bundesregierung mit den Religionsgemeinschaften, Regularien für Gottesdienste und Religionsausübung zu erarbeiten. (KNA)
12 Uhr: Bistum Eichstätt gibt 42.000 Euro für internationale Corona-Hilfen
Die Diözese Eichstätt unterstützt mit 42.000 Euro in fünf Ländern Projekte in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Geld ergänzt bereits ausbezahlte Mittel in Höhe von 20.000 Euro für Burundi, das tschechische Bistum Leitmeritz und die Caritas in Jordanien, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Eichstätts indische Partnerdiözese Poona erhält demnach 10.000 Euro aus dem Katastrophenfonds, um Lebensmittel an Arme und Tagelöhner zu verteilen, die aktuell kein Einkommen mehr haben.
"Jeden Tag versuchen wir, etwa 100 bis 140 Familien mit Versorgungspaketen zu beliefern, die ihnen acht bis zehn Tage reichen. Bislang haben wir mehr als 1.500 Familien erreicht", schrieb der Generalvikar von Poona, Maclom Sequeira, in einer E-Mail. Die Situation der Menschen sei sehr schlecht. "Wir können den Hunger in ihren Gesichtern sehen", berichtet Sequeira. Weitere 5.000 Euro stellt die bayerische Diözese zudem für die medizinische Versorgung in Äthiopien dem katholische Hilfswerk missio München bereit.
Zusätzliche 15.000 Euro sollen der Mitteilung zufolge die Arbeit einer Poliklinik in Arequipa in Peru unterstützen, die vom Eichstätter Missionar Josef Schmidpeter gegründet wurde. Ebenfalls finanzielle Hilfe erhielten zwei Medienprojekte, durch die in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen kirchliches Leben aufrecht erhalten werde. 7.500 Euro gingen an die Steyler Missionare in Ghana, die für ihre pastoral-sozialen Arbeit Videos produzierten. Außerdem fördert die Diözese Eichstätt mit 5.000 Euro die Erstellung von Online-Katechismus-Kursen der Patriachalkurie der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine. Bereits Anfang April hatte die Diözese Eichstätt nach eigenen Angaben Zuschüsse von je 5.000 Euro aus ihrem Katastrophenfonds an das Partnerbistum Leitmeritz in Tschechien und an die Caritas International für Projekte in Jordanien gespendet. Mit weiteren 10.000 Euro unterstütze die Diözese Caritas International bei den Vorbereitungen auf die Coronapandemie in Burundi. (KNA)
11:45 Uhr: Erzbischof Koch erfreut über Lockerungen der Corona-Regelungen
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die Neuregelungen zu Gottesdienstfeiern während der Corona-Pandemie nachdrücklich begrüßt. Sie ermöglichten es wieder, unter Auflagen und mit Begrenzungen Gottesdienste zu feiern, so der Erzbischof am Dienstag in Berlin. "Wir werden entsprechende Schutzkonzepte ausarbeiten, um dies auch verantwortlich tun zu können", kündigte Koch weiter an und betonte: "Weiterhin trägt uns die Hoffnung auf weitere Lockerungen, und dass wir die Krise gemeinsam gut überwinden werden." Das Land Berlin erlaubt ab 4. Mai Gottesdienste mit bis zu 50 Teilnehmern. Bereits ab Mittwoch sind private oder familiäre Zusammenkünfte mit bis zu 20 Teilnehmenden gestattet, sofern diese aus zwingenden Gründen erforderlich seien wie die Begleitung Sterbender, Trauerfeiern, Taufen und Trauungen. (tmg/KNA)
11:30 Uhr: Papst mahnt Zusammenhalt Europas an
Papst Franziskus hat erneut zu Zusammenhalt in Europa ermahnt. Die EU müsse zu der Einheit finden, die ihre Gründerväter erträumt hätten, sagte er am Mittwoch bei seiner täglichen Messe im Vatikan. Während der aktuellen Corona-Pandemie betet der Papst täglich für bestimmte Anliegen in Zusammenhang mit der Krise.
Auch in seiner Osterbotschaft hatte Franziskus Europa zu einem "spürbaren Geist der Solidarität" aufgerufen. Die EU stehe vor "einer epochalen Herausforderung, von der nicht nur ihre Zukunft, sondern die der ganzen Welt abhängt", sagte er am Ostersonntag. Er erinnerte dabei auch an die wirtschaftliche Verantwortung reicherer Staaten angesichts der Flüchtlingskrise und der globalen Corona-Pandemie. (KNA)
11:15 Uhr: Jüdische Gemeinden wollen wieder öffentliche Gottesdienste
Wie den Kirchen haben auch die jüdischen Gemeinden konkrete Vorschläge für die Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste vorgelegt. Ziel des Hygienekonzepts, das dem Bundesinnenministerium übermittelt wurde, ist es, öffentliche Gottesdienste in Synagogen wieder zu ermöglichen. Das Papier, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, wurde vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Orthodoxen Rabbinerkonferenz und der Allgemeinen Rabbinerkonferenz entwickelt.
Öffentliche Gottesdienste und Toralesung seien maßgeblich für das jüdische Leben, heißt es in dem Konzept. "Virtuelle Gottesdienste sind kein Ersatz für öffentliche Gottesdienste", betonten die Verfasser. Sie sollten dennoch weiterhin angeboten werden, um auch jene zu erreichen, die nicht an gemeinschaftlichen Gottesdiensten teilnehmen könnten. Grundsätzlich dürfe nur zum Gebet kommen, wer vollständig gesund sei, heißt es weiter. Zudem empfehlen die Verbände, Teilnehmerlisten zu führen. Gottesdienstbesucher sollten sich bei der Gemeinde zum Gebet anmelden. Auch die Nutzung von Schutzmasken wird empfohlen.
Werktagsgottesdienste sollen in den Synagogen stattfinden, nicht in den Stibln, um genügend Abstand zwischen den Betenden zu ermöglichen. Durch markierte Plätze und entsprechende Bestuhlung soll der notwendige Abstand garantiert werden. Jeder solle seine eigene Kippa, Gebetsschal, -riemen und -bücher verwenden. Feste wie eine Bar Mizwa dürften unter den genannten Voraussetzungen stattfinden; eine anschließende Feier sei dagegen nicht erlaubt und zu verschieben. Gemeinsame Segenssprüche über den Wein (Kidduschim) nach dem Gebet sowie gemeinsame Mahlzeiten dürften weiterhin nicht stattfinden; für Beschneidungen und Hochzeiten gelten die bisherigen Bestimmungen fort. (KNA)
11 Uhr: Universität Würzburg bietet Hauptseminar zu Livestream-Gottesdiensten an
Unter dem Titel "Feierst du noch oder streamst du schon…?" bietet die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg ein zusätzliches Hauptseminar an. Die Lehrveranstaltung wird vom Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft verantwortet und befasst sich mit der Feier von Gottesdiensten während der Corona-Krise, heißt es in einer am Dienstag auf der Lehrstuhl-Homepage veröffentlichten Mitteilung. Inhaltlich soll es im Hauptseminar um "neue liturgische Formate" gehen, die in der derzeitigen Situation entwickelt wurden. Im Zentrum der theologischen Überlegungen steht demnach die Frage, wie die vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) geforderte "tätige Teilnahme" aller Getauften am Gottesdienst derzeit möglich ist. Auch auf die Diskussion um "Privatmessen" wird das Hauptseminar eingehen. Es steht allen Studierenden der Universität offen und wird in Form einer Video-Veranstaltung abgehalten. (rom)
10:30 Uhr: Transparent mit Kirchenlied soll Mut machen
Das Caritas-Beratungshaus Geyerswörth in Bamberg will mit einem Lied-Banner Mut machen. An dem Haus wurde die dritte Strophe des Liedes "Da berühren sich Himmel und Erde" befestigt, berichtet das Bistum am Dienstag. Dessen Text beginnt mit den Worten "Wo Menschen sich verbünden".
Die Strophe erzähle vom Zusammenrücken, dem Ablegen des Hasses und der Chance eines Neubeginns, erklärte Peter Ehmann, der geschäftsführende Vorstand des Bamberger Caritasverbands. Der Text solle die Menschen zum Frieden anhalten, auch in sozialen Netzwerken. Während der Corona-Pandemie solle das Banner "einen Anstoß geben, ernsthaftes Interesse für andere Menschen und gesellschaftliche Gruppen zu zeigen". Die Installation ist demnach noch bis Mitte Mai zu sehen. (cph)
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