Kardinal Salazar gibt Leitung von Erzbistum Bogota ab
Der kolumbianische Kardinal Ruben Salazar Gomez ist mit 77 Jahren von der Leitung des Erzbistums Bogota zurückgetreten. Papst Franziskus nahm den Amtsverzicht am Samstag an, wie der Vatikan mitteilte. Salazar stand seit 2010 an der Spitze des Hauptstadtbistums und hatte damit den Titel des katholischen Primas von Kolumbien. Zum Nachfolger ernannte der Papst Luis Jose Rueda Aparicio (58), seit knapp zwei Jahren Erzbischof von Popayan im Südwesten Kolumbiens.
Der aus Bogota stammende Salazar war 1992 von Johannes Paul II. zum Bischof von Cucuta an der Grenze zu Venezuela ernannt worden. 1999 übernahm er das nördliche Erzbistum Baranquilla. Von 2008 bis 2014 amtierte er als Vorsitzender der Kolumbianischen Bischofskonferenz, von 2009 bis 2015 als Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. 2012 wurde er von Benedikt XVI. ins Kardinalskollegium aufgenommen.
Der CELAM ("Consejo Episcopal de Latinoamericano") ist der Zusammenschluss von 22 nationalen Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik; die Stimme seines Präsidenten hat auf dem Kontinent Gewicht. Seine Aufgabe ist es, der Kirche in den Mitgliedsländern theologische und pastorale Impulse zu geben, Kontakte zwischen den Mitgliedern herzustellen und die Zusammenarbeit zu fördern.
In der Debatte um Kirchenreformen nach dem Missbrauchsskandal ging Salazar hart mit innerkirchlichen Abwehrhaltungen ins Gericht. Auf einem Spitzentreffen im Vatikan im Februar 2019 verurteilte er klerikale Ausreden und Ablenkungsstrategien. Dass es auch in anderen Bereichen der Gesellschaft Missbrauch gebe, sei keine Entschuldigung für Missbrauch in der Kirche. Ausdrücklich lobte Salazar die Hartnäckigkeit von Opfern und die Rolle der Medien bei der Aufklärung. (cbr/KNA)