Kardinal: Ordensleute nicht da, "um dem Klerus zu dienen"
Der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Ordensleute, Kardinal João Braz de Aviz, hat auf den hohen Wert des Ordenslebens hingewiesen. Ordensschwestern und -brüder seien ein wichtiger Teil des Volkes Gottes und "kein Anhängsel, um dem Klerus zu dienen", sagte der brasilianische Kurienkardinal bei einem Online-Kongress von etwa 800 Ordensangehörigen, wie das spanische Magazin "Vida Nueva" am Freitag berichtete. Es sei wichtig, dies festzuhalten, denn alle Christen seien Jünger Jesu und "es gibt keine, die besser als andere sind".
Papst Franziskus strebe nach einer Erneuerung des geweihten Lebens, so Braz de Aviz weiter. Gemäß der Aufforderung des Evangeliums "neuer Wein in neue Schläuche", müsse die Kirche "die alten Schläuche identifizieren, die wir aufgeben müssen". Dabei dürfe jedoch nicht aus den Augen verloren werden, dass "eine Perfektion im Sinne des Evangeliums nicht existiert". Der Ordenspräfekt beklagte, dass es gerade in Europa nur noch wenige neue Ordensberufungen gebe. Braz de Aviz hob besonders die neuen Formen des apostolischen Lebens hervor, von denen einige "lobenswert", andere wegen umstrittener Gründungspersönlichkeiten allerdings "sehr problematisch" seien.
Vom 3. bis 5. Juni fand unter dem Leitwort "Prophetie und Kreativität des geweihten Lebens angesichts von Covid-19" ein Online-Kongress von Ordensleuten statt. Ordensangehörige aus 25 Ländern Amerikas, Europas und Asiens nahmen an der Veranstaltung teil. Organisiert wurde das Treffen von Ordensleuten der Gemeinschaft der Josephiner vom hl. Leonardo Murialdo in Kolumbien. (rom)
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