Nach Corona-Lockdown: Jakobsweg öffnet wieder
Der Jakobsweg in Spanien steht Pilgern ab Juli wieder offen, nachdem er vorher wegen der Corona-Pandemie geschlossen war. Ebenso werden ab 1. Juli die öffentlichen Herbergen, die Kathedrale und das Internationale Empfangszentrum für Pilger in Santiago de Compostela ihre Tore wieder öffnen, wie spanische Medien am Dienstag berichteten. Auf eine Wiederaufnahme des Pilgerbetriebs hatten sich die Erzdiözese Santiago und die zuständige staatliche Verwaltung geeinigt.
Das Organisationskomitee für das Heilige Jahr, das in Santiago 2021 begangen wird, rief die Pilger jedoch zu "Besonnenheit" auf. "Die Wiederöffnung des Camino muss sicher und geregelt unter Einhaltung der gesundheitlichen Sicherheitsvorschriften verlaufen", so das Gremium, in dem sich staatliche und kirchliche Vertreter zusammengeschlossen haben. Die Regierung der Region Galicien gab zudem an, eine "Gebrauchsanweisung zur Prävention" von Ansteckungen mit dem Coronavirus auf dem Jakobsweg erarbeitet zu haben.
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Die öffentlichen Pilgerherbergen würden schrittweise geöffnet, so das Organisationskomitee. Dadurch wolle man besonders den privaten Anbietern die Möglichkeit geben, den Ausfall ihrer Einnahmen während des vollständigen Lockdowns des Jakobswegs seit Mitte März zu verringern. Spanien gehört zu den europäischen Ländern, die besonders hart von der Corona-Krise getroffen wurden. Über mehrere Monate hinweg hatte die spanische Regierung strikte Ausgangssperren angeordnet. Seit einigen Wochen werden die strengen Corona-Maßnahmen jedoch Stück für Stück zurückgefahren.
In Santiago de Compostela wird das Grab des Apostels Jakobus verehrt, weshalb der seit dem Mittelalter bekannte Jakobsweg zu einem der wichtigsten Pilgerwege der Welt gehört. Wenn der 25. Juli, der Gedenktag des Apostels, auf einen Sonntag fällt, wird ein Heiliges Jahr begangen. Aus diesem Anlass begeben sich in der Regel mehr Gläubige als sonst auf den Camino. Im kommenden Jahr ist wieder Heiliges Jahr, weshalb viele Herbergen, Restaurants und Kommunen in den Ausbau ihrer Infrastruktur investiert haben. Sollte der erwartete Pilgeransturm wegen der Corona-Pandemie ausbleiben, drohen viele Anbieter auf den Kosten sitzen zu bleiben. Deshalb ist seit einiger Zeit eine Ausdehnung des Heiligen Jahres auch auf 2022 im Gespräch. (rom)