Kirchliches Rettungsschiff "Sea-Watch 4" soll im Juli auslaufen
Das von der evangelischen Kirche mitinitiierte Rettungsschiff "Sea-Watch 4" kann voraussichtlich im nächsten Monat zu einem ersten Einsatz starten. "Das Schiff liegt zurzeit in Spanien und wird überholt, damit es für Rettungszwecke tauglich ist", sagte der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Martin Dutzmann, am Donnerstag dem ZDF. Dies habe sich durch die Corona-Krise verzögert. Die Arbeiten seien aber wieder aufgenommen worden. "Wir gehen davon aus, dass das Schiff im Juli seinen Dienst aufnehmen wird", sagte Dutzmann.
Das ehemalige Forschungsschiff war am 20. Februar in Kiel getauft worden. Finanziert wurde es vom Bündnis "United4Rescue", das maßgeblich von der EKD initiiert wurde. Sie hatte zu Spenden für das Schiff aufgerufen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Schiff schon zu Ostern in See stechen. Dann machten aber die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Dutzmann begrüßte im Interview mit dem ZDF zudem die Ankündigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zur Aufnahme weiterer Flüchtlingskinder aus Griechenland. Gleichzeitig mahnte er weiteres Engagement an: "Angesichts der großen Zahlen von Geflüchteten in den Hotspots in Griechenland wird das nicht reichen." Seehofer hatte am Mittwoch angekündigt, spätestens im Juli 243 kranke Kinder plus deren Angehörige aus den Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland zu holen. Zudem hat er Italien und Malta die Übernahme von jeweils 80 aus Seenot geretteten Migranten angeboten. (epd)