"Black Lives Matter"-Debatte

USA: Katholische Fakultäten fordern mehr Einsatz gegen Rassismus

Veröffentlicht am 27.06.2020 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Rassismus mache auch vor Universitäten nicht halt, sagen Vertreter von katholischen Fakultäten in den USA. Sie fordern mehr schwarze Universitätsangestellte und Studierende – und schauen selbstkritisch auf die Rolle der Hochschulen in den letzten beiden Jahrhunderten.

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Neun katholische Fakultäten für afroamerikanische Studien fordern ihre Hochschulen auf, entschiedener gegen Rassismus vorzugehen. In einem offenen Brief erklären sich die Unterzeichner solidarisch mit den seit einem Monat anhaltenden Anti-Rassismus-Protesten, berichtete der katholische US-Pressedienst CNS.

Mehr schwarze Universitätsangestellte und Studenten

Proteste auf den Straßen würden aber nicht ausreichen, Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze zu beenden, heißt es in dem Brief weiter - und ebenso wenig die Solidaritätsbekundungen mehrerer katholischer Hochschulpräsidenten.

Die Unterzeichner fordern unter anderem mehr schwarze Universitätsangestellte und Studenten und erwarten hierfür eine zusätzliche Finanzierung. Hochschulen seien in den letzten zwei Jahrhunderten genauso schuldig an der systematischen Benachteiligung von Schwarzen wie jede andere Institution, heißt es in dem Brief.

Die Fakultäten erwarten von ihren Universitäten eine "führende Rolle" bei der Beendigung des "systemischen Rassismus", den sie als "ursprüngliche Sünde unserer Nation" anprangern. Unterschrieben haben den Brief unter anderem die Leiter für Afroamerika-Studien der University of Notre Dame, der Georgetown University, der Fordham University und der Villanova University.

Internationale Philosophie für deutsche Theologiestudenten 

In Deutschland hatte kürzlich der Kölner Priester Regamy Thillainathan, Geistlicher mit Wurzeln in Sri Lanka, gefordert, dass Studierende der Theologie an deutschen Universitäten mehr über theologische Strömungen außerhalb Europas erfahren sollten. Als Beispiel nannte er die indische Philosophie und indigene Theologien. Es müsse selbstkritisch gefragt werden, wo schwarzen Menschen und "People of Colour" Eingang in die deutsche Theologie und die kirchliche Debatte bekämen. Während auch die deutsche Kirche immer internationaler werde, suche er Schwarze oder People of Colour vergebens in Gremien wie Katholikenräten oder auch dem Präsidium des "Synodalen Wegs". (gho/KNA)