Uni will Glaubenskommunikation verbessern – mit einem Master
Mit einem neuen Studiengang will die Ruhr-Universität Bochum für eine bessere Glaubenskommunikation sorgen. In größer werdenden Gemeinden könne der Glaube nicht nur über persönliche Kontakte weitergegeben werden, so der Kommunikationsberater Erik Flügge am Dienstag vor Journalisten. "Wir müssen einen neuen Typus kirchlicher Mitarbeiter ausbilden." Deshalb startet im kommenden Januar der berufsbegleitende Masterstudiengang "Crossmediale Glaubenskommunikation", der Inhalte aus Theologie, Religionssoziologie und Kommunikationswissenschaft verknüpfen soll.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Digitalisierung auch für die Kirche zahlreiche Möglichkeiten biete, sagte der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann. "Es hat sich aber auch gezeigt, dass wir im Hinblick auf Kampagnen und neue Formen von Glauben und Glaubensgemeinschaft noch Luft nach oben haben." Der Studiengang soll laut den Verantwortlichen der Bildung und Vernetzung einzelner Akteure dienen, die dann an gemeinsamen Projekten arbeiten sollen. Es gehe nicht um eine journalistische Ausbildung, sondern eine Weiterbildung in der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit. Themen sollen theologische Kurse etwa zu Verkündigung, Kirchenjahr und Liturgie sein, dazu kommen religionssoziologische Betrachtungen zur gesellschaftlichen Verortung von Religion und sich wandelnden Zielgruppen sowie kommunikationswissenschaftliche Aspekte zu Public Relations, Ansprache, Gestaltung und Technik. Die Lehrenden sollen aus allen drei Bereichen kommen. Wer welche Kurse wann lehrt, soll im September öffentlich gemacht werden. Sellmann, Flügge und die Religionssoziologin Anna Neumaier haben den Master innerhalb der vergangenen drei Jahre gemeinsam entwickelt.
Überkonfessionell ausgerichtet
Der überkonfessionell ausgerichtete Studiengang richtet sich an Absolventen der Geistes- und Sprachwissenschaften sowie der Theologie. Schwerpunkt sind laut Neumaier Gemeindereferenten, da diese sich durch den Master unter Umständen auch in der Gehaltsstufe verbessern könnten.
Der Studiengang besteht aus Präsenz- sowie Onlinekomponenten und kostet 2.400 Euro pro Semester. Bisher ist er noch nicht akkreditiert, das Verfahren soll aber im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Die Anmeldefrist endet Anfang November, Interessenten können sich bereits jetzt bei der Bochumer Universität (an die Adresse manja.kleffmann@rub.de) in eine unverbindliche Liste eintragen lassen. (cph)