Papamobil von Deutschlandreise Johannes Pauls II. ausgestellt
Das von Papst Johannes Paul II. vor 40 Jahren bei seinem Deutschlandbesuch genutzte Papamobil ist in einer Stuttgarter Ausstellung zu sehen. Das Originalfahrzeug werde in der bis 27. September verlängerten Sonderausstellung "40 Jahre G-Klasse" im Mercedes-Benz Museum gezeigt, teilte der Daimler-Konzern mit. Der Geländewagen mit transparentem Aufbau gehört zur G-Klasse des Automobilkonzerns.
Einen solchen Papstwagen habe es zuvor nicht gegeben, so Daimler. Statt sich in einer "schwarz lackierten Repräsentationslimousine" chauffieren zu lassen, habe Johannes Paul II. bei seinem Deutschlandbesuch vom 15. bis 19. November 1980 erstmals einen perlmuttweißen Mercedes-Benz 230 G mit goldenen Verzierungen genutzt.
Im Fond des Wagens befindet sich eine Sitzbank, die auf einem um 40 Zentimeter erhöhten durchgehenden Boden aufgebaut und von einer hohen transparenten Kuppel aus Kunststoffglas umgeben ist. So sei der inzwischen heiliggesprochene Papst "sowohl sitzend wie stehend für die teils mehreren Hunderttausend Besucher der Veranstaltungen gut sichtbar" gewesen. In Seiten, Boden und Dach des Aufbaus seien zudem Scheinwerfer eingebaut, mit denen er "indirekt und direkt" habe beleuchtet werden können.
Nach dem Attentat auf den Papst im Jahr 1981 sei das G-Modell umgebaut worden und habe statt des Plexiglasaufbaus "eine beschusssichere Verglasung" erhalten. Johannes Paul II. war vom 16. Oktober 1978 bis zu seinem Tod am 2. April 2005 mehr als 26 Jahre lang das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Der polnische Papst führte die "Tradition" des Papamobils ein, damit er auf seinen ausgedehnten Reisen die Menschen im Vorbeifahren grüßen und segnen konnte. Während sein Nachfolger Benedikt XVI. zumeist in Autos von Mercedes-Benz fuhr, gab es nie eine feste Marke, die von den Päpsten bevorzugt genutzt wurde. In November 2019 erhielt Papst Franziskus beispielsweise einen zum Papamobil umgebauten "Duster" vom rumänischen Autohersteller Dacia. (mal/KNA)