Katholische Jugend fordert Wahlberechtigung ab 14 Jahren
Das Wahlalter sollte nach Ansicht des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auf 14 Jahre abgesenkt werden. "In der Verbandsarbeit erleben wir, dass Jugendliche ab 14 Jahren auf verschiedene Weise Verantwortung übernehmen", sagte die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier am Donnerstagabend dem Portal kirche-und-leben.de. Also könne man Jugendlichen ab diesem Alter auch politische Entscheidungen zutrauen.
Maier verwies auf die jüngste Sinus-Jugendstudie, nach der junge Menschen politisch interessiert sind, sich aber zu wenig beteiligt fühlen. Zudem seien viele andere Bereiche nicht mehr an die Volljährigkeit geknüpft, etwa das Strafrecht oder die Möglichkeit, den PKW-Führerschein zu machen. "Bei der Bundeswehr können sich schon Jüngere bewerben und haben dann sogar mit Waffen zu tun. Bei vielen Angelegenheiten übernehmen Jugendliche unter 18 Jahren Verantwortung für sich und andere - aber bei der Bundestagswahl nicht?" Zuletzt hatte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgeschlagen, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen. Zustimmung erhielt sie aus ihrer eigenen Partei und von den Grünen.
Bei seiner Hauptversammlung am vergangenen Wochenende hatte der BDKJ eine neue Führungsspitze gewählt: Der Berliner Gregor Podschun bekleidet das Amt des BDKJ-Bundesvorsitzenden. Mit Stefan Ottersbach aus dem Bistum Essen wurde das Amt des Bundespräses wiederbesetzt. Die Bundesvorsitzende Maier setzt ihre Amtszeit fort. Die ehrenamtliche Bundesvorsitzende Katharina Norpoth schied aus dem Amt. Die Dachorganisation von 17 katholischen Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern beschloss auch die Einsetzung einer eigenen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Schließlich äußerte der BDKJ heftige Kritik an der Vatikan-Instruktion zu Gemeindereformen und appellierte an die Bischöfe, für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten. (tmg/KNA)