US-Bischöfe zu Trumps Politik: Sowohl Zustimmung als auch Ablehnung
Gemessen an ihren Äußerungen haben die Bischöfe der USA ein ambivalentes Verhältnis zur Politik von Donald Trump: Die Stellungnahmen der US-Bischofskonferenz zeigen zu etwa gleichen Teilen Ablehnung und Zustimmung zu Gesetzen und politischen Vorhaben des amerikanischen Präsidenten, wie eine am Dienstag im "America Magazine" veröffentliche Analyse zeigt. Von der vom Jesuitenorden herausgegebenen Zeitschrift wurden mehr als 160 Pressemitteilungen der US-Bischöfe zu politischen Themen untersucht.
Demnach widersprach die US-Bischofskonferenz besonders in Fragen der Migrationspolitik und dem Umgang mit Flüchtlingen der Meinung Trumps. Die harsche Sprache der etwa 40 Stellungnahmen zu diesen Themen zeugen von den stark gegenüberstehenden Positionen. So nannten die Bischöfe Trumps Politik in diesen Bereichen "rechtswidrig und inhuman" sowie "gegen amerikanische und christliche Werte gerichtet". Auch in der Bewertung der "Black Lives Matter"-Proteste oder beim Umgang mit der Corona-Krise kritisieren die Bischöfe den Präsidenten hart.
Medien nehmen Bischöfe als Unterstützer Trumps wahr
Bei den Themen Abtreibung und Lebensschutz stellte die Analyse die größten Übereinstimmungen zwischen den Bischöfen und Trump fest. Mehr als 30 Pressemitteilungen gab die US-Bischofskonferenz zu diesen Punkten heraus, in denen sie die Politik des Präsidenten lobte. Auch bei den Themen Religionsfreiheit, der staatlichen Förderung konfessioneller Organisationen und Rechten von homosexuellen sowie anderen Personen der LGBTQI-Community stimmten die Oberhirten Trumps Politik größtenteils zu.
In den US-Medien werden die katholischen Bischöfe wie andere Führungspersönlichkeiten christlicher Kirchen meist als Unterstützer Trumps und Kritiker von dessen Herausforderer Joe Biden dargestellt. Der demokratische Präsidentschaftskandidat vertritt etwa beim Thema Abtreibung eine liberalere Politik als der Republikaner Trump. Dafür wird Biden von den Bischöfen kritisiert; für andere Punkte seiner Politik, etwa im Bereich der sozialen Gerechtigkeit, wird er jedoch gelobt. (rom)