Kirche sei an eigener "byzantinischer Prunksucht" nicht unschuldig

Gottschalk: Exzentrischer Modegeschmack kommt aus Ministrantenzeiten

Veröffentlicht am 14.08.2020 um 09:50 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Als Ministrant habe er stets darauf geachtet, dass das Spitzenhemdchen richtig sitze, hat Thomas Gottschalk jetzt verraten. Wie sich die jungen Leute heute kleiden, mag der Moderator aber nicht. Da sei der Modestil im Vatikan origineller.

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Thomas Gottschalk (70), Moderatoren-Legende, sieht Einflüsse der katholischen Kirche auf seinen Mode-Geschmack. "Meine byzantinische Prunksucht habe ich mir vielleicht durch meine Tätigkeit als Ministrant angeeignet", sagte Gottschalk der in München erscheinenden Illustrierten "Bunte". Er habe nämlich immer darauf geachtet, dass das Spitzenhemdchen richtig sitze. "Wenn bei den Messdienern heute die klobigen Sneaker unter dem Ministrantenrock rausgucken, geht bei mir die Frömmigkeit flöten", erklärte der Entertainer.

Früher trug er Klamotten aus der Kleidersammlung

Nur im Vatikan kleideten sich die Männer seines Alters noch in Lila: "Respekt!" Seine Mutter habe ihm jedenfalls nicht das Interesse an Mode vermittelt, da sie nach dem frühen Tod des Vaters andere Sorgen gehabt habe. Die Familie habe es damals "nicht so dicke" gehabt, erinnerte sich Gottschalk. Er habe improvisieren müssen und sich aus dem bedient, was andere in die Kleidersammlung gegeben hätten.

Der Entertainer machte aus seinem Glauben nie einen Hehl. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er einst an der katholischen Journalisten-Schule in München. Über seinen Glauben sagte er zu seinem 70. Geburtstag im Mai: "Ich kann zweifeln, aber das Fundament wackelt noch nicht." Eigentlich sei er auf Thomas Morus getauft, aber ähnele mehr dem ungläubigen Thomas, jenem Apostel, der Sinnbild für den suchenden Menschen sei. (gho/KNA)