"Sea-Watch 4" zu erster Rettungsmission gestartet
Das überwiegend aus kirchlichen Spenden finanzierte Seenotrettungsschiff "Sea-Watch 4" ist zu seinem ersten Rettungseinsatz aufgebrochen. Das Schiff, das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt wird, soll im zentralen Mittelmeer Flüchtlinge aus Seenot retten. Die erste Mission hatte sich wegen der Corona-Pandemie verzögert. Ursprünglich sollte das Schiff im April auslaufen. Bislang lag es im spanischen Hafen Burriana vor Anker, von wo es am Samstag in Richtung zentrales Mittelmeer losgefahren ist.
"Solange die EU Menschen an ihren Grenzen zum Tode verurteilt, kämpfen wir weiter. Für Bewegungsfreiheit und das Recht auf Leben!", twitterte Sea-Watch.
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Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erteilte den Crew-Mitgliedern per Video-Botschaft einen Reisesegen. Das Auslaufen des Schiffes sei für ihn nach der Schiffstaufe in Kiel auch persönlich "ein ganz besonderer Moment", erklärte er. Aber auch tausende andere Menschen seien jetzt mit dem Herzen dabei. "Sie haben das Geld dafür gespendet, dass die Sea Watch 4 überhaupt gekauft werden konnte." Alle Unterstützer eine die Überzeugung, dass man Menschen nicht ertrinken lassen dürfe. "Man muss sie retten. Dazu lauft ihr jetzt aus", so Bedford-Strohm an die Crew.
Das ehemalige Forschungsschiff wurde vom Bündnis "United4Rescue" finanziert, das von der EKD initiiert wurde. Die Idee eines kirchlichen Seenotrettungsschiffs im Mittelmeer geht auf den evangelischen Kirchentag in Dortmund 2019 zurück.
Im Januar ersteigerte das Bündnis das Schiff für 1,3 Millionen Euro, darunter 1,1 Millionen Euro Spendengelder des Bündnisses, dem mittlerweile über 550 Organisationen und Unternehmen angehören. Im Februar wurde die "Sea-Watch 4" getauft und an die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch übergeben, die das Schiff im Auftrag des Bündnisses betreibt. (mal/epd/KNA)
16.8., 9:20 Uhr: ergänzt um weitere Details.