Faustschlag und religionsfeindliche Äußerungen

Pfarrer in Berlin während der Messe niedergeschlagen

Veröffentlicht am 30.08.2020 um 17:07 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Zunächst soll der Mann ruhig in der Bank gesessen haben. Doch dann stand er auf, spuckte in die Kirche, ging zum Altar und versetzte dem Priester einen Faustschlag. Nun ermittelt der Staatsschutz.

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In Berlin ist am Sonntag ein katholischer Pfarrer während der Messe von einem unbekannten Mann niedergeschlagen worden. Wie die Polizei unter Berufung auf Zeugenaussagen mitteilte, passierte die Tat am Vormittag gegen 10:30 Uhr in der St. Joseph-Kirche in Wedding.

Demnach stand der Mann, der sich zuvor ruhig verhalten hatte, während des Gottesdienstes von seinem Sitzplatz auf und spuckte in die Kirche. Dann und ging er zum Altarraum, wo er den 61-jährigen Seelsorger mit der Faust niederschlug. Dabei habe er sich religionsfeindlich geäußert.

Mehrere Seiten aus der Bibel gerissen

Nach dem Faustschlag gegen den Pfarrer hat der Angreifer den Angaben zufolge mehrere Seiten aus der Bibel gerissen, die auf dem Altar lag. Der Bruder des Pfarrers wollte dem Verletzten den Schilderungen nach helfen. Daraufhin schlug der Angreifer ihn mit der Bibel. Danach sei der Täter unerkannt aus der Kirche geflüchtet.

Der Pfarrer und sein 56-jähriger Bruder sind laut Polizei ambulant vor Ort von Rettungskräften behandelt worden. Beide hätten nur leichte Verletzungen erlitten. Die Hintergründe der Tat soll der polizeiliche Staatsschutz ermitteln.

Die Kirche Sankt Joseph wird aktuell vorübergehend als Berliner Bischofskirche genutzt. Solange die Sankt-Hedwigs-Kathedrale im Innern umgebaut wird, werden dort die zentralen Gottesdienste des Erzbistums gefeiert. Das ist bis 2023 geplant. Die Kirche steht nahe der Parteizentrale der Berliner SPD, dem Kurt-Schumacher-Haus. (gho/epd)

20.08.2020, 18.55 Uhr: ergänzt um weitere Details