Haupt- und Ehrenamtliche verkünden vom 13. bis 20. September das Wort Gottes

Frauen predigen bei Aktionswoche im Bistum Osnabrück

Veröffentlicht am 31.08.2020 um 12:44 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Predigten halten in der Regel Priester. Das Bistum Osnabrück ruft jetzt Frauen dazu auf, in ihren Gemeinden in den Gottesdiensten das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen. Das Projekt geht aus einer Einladung der Bischofskonferenz hervor.

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Frauen sollen während einer Aktionswoche das Wort Gottes in Gottesdiensten im Bistum Osnabrück verkünden und auslegen. Offiziell findet das Projekt vom 13. bis 20. September statt, doch auch vor und nach diesem Zeitraum gibt es vereinzelte Gottesdienste, wie die Diözese auf ihrer Internetseite mitteilt. Dabei sollen haupt- und ehrenamtliche Frauen zu Wort kommen.

Die Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hatte anlässlich des "Internationalen Jahres des Wortes Gottes" Frauen eingeladen, an ihren jeweiligen Orten in Gruppen und Gemeinden das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen. Außerdem können Frauen ihre Predigten und Katechesen bis zum 31. Dezember an die Arbeitsstelle senden. Ausgewählte Texte sollen in einem Buch veröffentlicht werden. Patronin des Projekts ist die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen. Um ihren Gedenktag, dem 17. September, findet die Aktionswoche im Bistum Osnabrück statt. Dafür stellt die Diözese Materialien zur Vorbereitung zur Verfügung. Frauen, die sich beteiligen möchten, können sich an ihren Pfarrgemeinderat oder ihr Pastoralteam wenden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen und Materialien zur Aktionswoche finden Sie auf der Internetseite des Bistums Osnabrück.

Das Kirchenrecht sieht vor, dass Laien "nach Maßgabe der Vorschriften der Bischofskonferenz" in Kirchen und Kapellen predigen dürfen, "wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist". Die Homilie jedoch, die Predigt während der Heiligen Messe, die die zuvor gehaltenen Lesungen auslegt, ist Priestern und Diakonen vorbehalten. Die "Ordnung des Predigtdienstes von Laien", 1988 von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben, sieht jedoch vor, dass Laien in Wortgottesdiensten predigen dürfen.

"Wir finden, dass wir den Rahmen jetzt ein wenig weiten müssen, damit speziell Frauen mit ihren Charismen noch stärker als bisher in Liturgie und Verkündigung zu sehen und zu hören sind", sagt Inga Schmitt, Referentin im Bereich Glaubenskommunikation im Bistum Osnabrück. Mit der Aktion wolle man Frauen im Gottesdienst aktiv sichtbar machen – "und zwar auch stellvertretend für alle anderen Nichtgeweihten. Es reicht eben nicht, nur im Familienkontext oder im Beruf Zeugnis zu geben", so Schmitt. Auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode stehe hinter der Aktion.

Im Mai startete die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands anlässlich des Gedenktags der Apostelin Junia den ersten bundesweiten Predigerinnentag. Dabei hielten zwölf Frauen an zwölf Orten Predigten. Ursprünglich sollte das in Eucharistiefeiern stattfinden; durch die Corona-Pandemie wurde der Großteil der Predigten in Wort-Gottes-Feiern oder ins Internet, etwa als Videobeitrag, verlegt. (mpl)