Januar 2021 sollen Schritte für Veränderungen feststehen

Nach Stopp aus Rom: Bistum Trier berät erneut über Pfarreienreform

Veröffentlicht am 07.09.2020 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Die Intervention des Vatikan bei der Pfarreienreform im Bistum Trier war ein Schock für die Beteiligten. Nach Gesprächen in der Kurie hat Bischof Stephan Ackermann nun mit den Gremien seiner Diözese über mögliche Veränderungen beraten.

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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat mit den Gremien und anderen Vertretern seines Bistums erneut über die Umsetzung der von der Diözesansynode beschlossenen Reformen der Pfarrei-Strukturen beraten. Man müsse "noch mehr und überzeugender an einer attraktiven Alternative zum Status Quo" arbeiten, betonte Ackermann zu Beginn des Treffens am Samstag in Trier, wie das Bistum mitteilte. Die Beratungen waren nötig geworden, da die römische Kleruskongregation im November die ursprünglichen Planungen zu einer Pfarreienreform gestoppt hatte. Nach Gesprächen Ackermanns im Juni in Rom und nach der Veröffentlichung der vatikanischen Pfarreien-Instruktion im Juli seien jetzt Veränderungen notwendig.

Bei dem Treffen sprachen sich die etwa 170 Teilnehmer für eine Umsetzung mit mehr Gestaltungsspielraum vor Ort und einem weniger straffen Zeitplan aus. Als Möglichkeiten wurden seitens des Bistums die Fusion der derzeit 172 Pfarreiengemeinschaften zu Pfarreien und die Auflösung der bestehenden Dekanate und Pfarreiengemeinschaften mit einer anschließenden freiwilligen Fusion der derzeit 887 Pfarreien vorgestellt. Ursprünglich hatte die Diözese nach einem Beschluss der Synode geplant, die bestehenden Kirchengemeinden zu 35 Großpfarreien zusammenzuschließen. 

Bistumsleitung für Zwei-Ebenen-Modell

Generalvikar Ulrich von Plettenberg machte deutlich, dass die Bistumsleitung ein Zwei-Ebenen-Modell aus Pfarrei und Pastoralem Raum favorisiere. Dieses sei "offen auf weitere Entwicklungen hin und hilft, den personellen, finanziellen und verwaltungsbezogenen Herausforderungen der heutigen Pfarreien besser zu begegnen". Außerdem berichtete von Plettenberg, dass es Gespräche mit den Vertretern der Priestergemeinschaft "Unio Apostolica" und der Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" gegeben habe, die in Rom gegen das im Oktober vom Bischof erlassene Umsetzungsgesetz zur Pfarreienreform geklagt hatten. Beide Gespräche seien demnach konstruktiv verlaufen, da beiden Gruppen das Wohl des Bistums Trier am Herzen liege. 

Der Generalvikar hob hervor, dass bei den neuen Planungen der Prozess der Reform stärker im Vordergrund steheSo könnte es eine Phase der Vorbereitung geben, in dem die Bistumsleitung eine Rückmeldung zu den möglichen Fusionen einholen wolle und in der die pastorale Entwicklung begonnen werden könne. Parallel dazu sollten sich die Pastoralen Räume entwickeln. Die Abstimmung mit dem Vatikan sei für Herbst geplant. "Im Januar 2021 wollen wir das neue Zielbild für die Synodenumsetzung erarbeitet und die Prozessschritte geklärt haben", kündigte von Plettenberg an. (rom)