Johannes Paul I. bald selig? Prüfung von Heilungswunder in Endphase
Die Prüfung eines möglichen Wunders auf Fürsprache des verstorbenen Papstes Johannes Paul I. (1978) durch den Vatikan befindet sich offenbar in der Endphase. Die plötzliche Heilung eines todkranken Mädchens in Buenos Aires wird bereits seit zwei Jahren untersucht, berichtete die argentinische Zeitung "La Nación" unter Berufung auf Stefania Falasca, die Vizepostulatorin des Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul I. ist.
Die Heilung habe sich demnach im Jahr 2011 ereignet, nachdem das Mädchen die Krankensalbung empfangen und mit ihrer Familie im Krankenhaus unter Anrufung des Luciani-Papstes um Heilung gebetet hatte. Der amtierende Papst Franziskus sei mit dem Fall vertraut, da er zu dieser Zeit als Erzbischof die argentinische Hauptstadtdiözese leitete, so Falasca. Die Heilung werde derzeit von der Kongregation für die vatikanischen Selig- und Heiligsprechungsprozesse geprüft und befinde sich in "iter giudiziale", was bedeute, dass das Ende der Untersuchung demnächst bevorstehe. Falasca ist Vatikan-Korrespondentin der katholischen Zeitung "Avvenire" und Autorin eines Buches über Johannes Paul I.
Seit 2015 leitet Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kleruskongregation, das Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul I. als Postulator. Im November 2017 erkannte die Heiligsprechungskongregation dem "33-Tage-Papst" den heroischen Tugendgrad zu, die kirchliche Feststellung eines verehrungswürdigen religiösen Lebenswandels und eine wichtige Hürde auf dem Weg zu einer Seligsprechung. In den vergangenen Jahren waren zudem weitere Heilungen Kranker nach einem Gebet um Fürsprache zu Johannes Paul I. aus Italien berichtet worden, die der Prüfung des Vatikan jedoch nicht standhielten. (rom)