Weihbischof spricht sich für ein Konzil zur "Frauenfrage" aus
In der Debatte über eine Weihe für Frauen in der katholischen Kirche spricht sich der Weihbischof von Basel, Denis Theurillat, für ein Konzil aus. "Die Fakten liegen auf dem Tisch, die Zeit ist reif. Alle Bischöfe der Welt sollten zusammenkommen und entscheiden: Ja oder Nein", sagte Theurillat zu seinem 70. Geburtstag dem Schweizer katholischen Internetportal "kath.ch" (Montag). Die "Frauenfrage" solle Papst Franziskus nicht alleine regeln. "Sonst erleben wir ein Schisma." Am Konzil würde er gerne als Bischof teilnehmen, sagte Theurillat. "Und falls ich das nicht mehr erlebe, schaue ich halt vom Himmel aus zu."
Ähnlich äußerte sich in der vergangenen Woche der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing. Die Debatte über die Weihe von Frauen in der Kirche sei nicht abgeschlossen. "Das Diakonat der Frauen halte ich für sehr legitim", sagte Bätzing in einem Interview des Deutschlandfunks. Das Reformprojekt Synodaler Weg könne im Vatikan um eine Prüfung und Einführung bitten, wenn die Mehrheit dies wolle. Endgültige Entscheidungen könne aber nur ein Konzil treffen.
Damit widersprach der Limburger Bischof unter anderem dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt hatte, die Diskussion über die Weihe von Frauen führe nicht zum Ziel: "Denn diese Frage ist definitiv mit höchster Lehrautorität entschieden worden durch Papst Johannes Paul II." Wenn man die Frage so behandele, als sei sie offen, finde die Diskussion "außerhalb der Lehre der Kirche statt". Dazu Bätzing: Die Frage nach der Frauenweihe hätten Päpste zwar "für geschlossen erklären" wollen. "Wir nehmen aber wahr, dass sie einfach da ist." Auch Männer, etwa Priester und Bischöfe, stellten sie sich: "Die Frage ist da und muss gestellt werden." (tmg/KNA)