Trotz steigender Corona-Infektionszahlen

Käßmann: Keine Beschränkungen bei Teilnehmerzahl für Trauerfeiern

Veröffentlicht am 18.10.2020 um 13:04 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Im Frühjahr durften teilweise nur zehn Personen an Trauerfeiern teilnehmen. Margot Käßmann plädiert dafür, dass es trotz steigender Corona-Infektionen nicht erneut solche Einschränkungen gibt: Gerade in der Trauer brauche es den Beistand von Vielen.

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Die evangelische Theologin Margot Käßmann will eine erneute Beschränkung der Personenzahl bei Trauerfeiern vermeiden. Sie könne nur dafür plädieren, dass es keine Beschränkungen bei der Zahl der Teilnehmenden bei Trauerfeiern geben sollte, auch wenn die Zahl der Corona-Infektionen nun wieder steige, schrieb sie in ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag". "Meine Erfahrung ist, dass eine im besten Sinne gute Beerdigungsfeier den Abschied erleichtert", betonte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Von Beileidsbekundungen am Grab sollte gerade nicht abgesehen werden, weil es guttue, dass Menschen da seien, die einen nicht alleinließen, schrieb Käßmann. "Taufen, Konfirmationen, Trauungen lassen sich nachholen. Eine Beerdigung nicht." Während der ersten Phase mit strengen Kontaktbeschränkungen im Frühjahr hatten stellenweise nicht mehr als zehn Personen an Trauerfeiern teilnehmen können.

Am Freitag hatte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm angesichts steigender Infektionszahlen dazu aufgerufen, die notwendigen Regeln zur Eindämmung der Pandemie einzuhalten. Dies solle nicht nur aus Zwang oder aus Angst vor Sanktionen erfolgen, sondern aus freier Verantwortung. Auch die Kirchen wollten sich daran "nach Kräften beteiligen". (mal/epd)